Palma de Mallorca (nex) – Ziele, in denen deutsche Touristen ihren Urlaub verbringen können, schwinden von Tag zu Tag. Nach dem die Türkei nach einem womöglich wahlkampfbedingten Reiseboykott dieses Jahr von vielen Deutschen gemieden wurde, könnte auch die beliebte spanische Insel Mallorca als Urlaubsziel bald ausfallen. Am Samstag protestierten in Palma de Mallorca erstmals Einwohner gegen den Massentourismus aus Deutschland. Die von den Touristen hinterlassenen Müllberge waren eines der vielen Gründe für die Proteste, so spanische Medien. Aber auch die Geschäfte, die vom Tourismus profitieren, wurden kritisiert. Über 50 Verbände hatten zu der Protestaktion unter dem Motto „So weit ist es gekommen! Stoppt den Massentourismus!“ aufgerufen. „Es gibt inzwischen zu viele Menschen, zu viel Müll und zu wenig gesunden Menschenverstand – seitens der Besucher, aber auch der Geschäfte, die vom Tourismus profitieren“, zitiert die Nachrichtenagentur dpa eine Rentnerin am Rande des Protestes. Man könne auf den Straßen kaum noch gehen und höre „nur noch Deutsch oder Englisch“, klagten auch jüngere Protestteilnehmer. Es wäre so, als ob die Touristen „Mallorca vertilgen“, so eine junge Teilnehmerin gegenüber spanischen Medien. Auch der „Sauftourismus“ und das schlechte Benehmen, vor allem einiger Deutscher und Briten, sei vielen zuwider. Wegen des Touristenansturms könnten zudem vor allem junge Menschen keine bezahlbaren Wohnungen mehr finden.
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