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Verfassungsreform in der Türkei: Kurde nennt Tochter „Evet“

Ein frischgebackenes Elternpaar aus dem Landkreis Ergani der südtürkischen Provinz Diyarbakir hat seinem neugeborenen Baby den „Namen“ Evet – zu Deutsch: Ja – gegeben. Es wolle damit die Aufmerksamkeit der Menschen auf das Referendum über die Verfassungsreform lenken.

(Foto: AA)
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Diyarbakir (nex) – Ein frischgebackenes Elternpaar aus dem Landkreis Ergani der südtürkischen Provinz Diyarbakir hat seinem neugeborenen Baby den „Namen“ Evet – zu Deutsch: Ja – gegeben. Es wolle damit, so das Paar gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu, die Aufmerksamkeit der Menschen auf das Referendum über die Verfassungsreform lenken.

Der Vater Mustafa Celik habe erklärt, dass er es nicht bereue, sein Kind „Evet“ genannt zu haben und die Menschen dazu aufgerufen, beim Referendum mit Ja zu stimmen.

Die Mutter Songül Celik betonte, dass sie die Entscheidung für den Namen gemeinsam gefällt hätten und auf die Wichtigkeit der Volksabstimmung hinweisen wollten.

Dem Baby gehe es gut, ließen die Celiks wissen.

Die Türkei wird am 16. April das Referendum über die Verfassungsänderung abhalten. Der türkische Präsident Erdogan hat den Entwurf zur Verfassungsänderung für ein Präsidialsystem bereits unterschrieben.

Die Verfassungsänderung wurde seit Erdogans Wahl zum Präsidenten im August 2014 erörtert. Dem Paragrafenwerk aus 18 Artikeln hatte das Parlament im Januar mit 339 Stimmen – 330 wären nötig gewesen – zugestimmt.

„Nun gehören das Wort und die Entscheidung dem Volk“, betonte Yildirim.

Es werde viele Meinungsforscher und Vorhersager in der Zeit vor dem Referendum geben, sagte er. „Aber die abschließende Befragung mit Ergebnis wird an den Urnen stattfinden“, so der türkische Ministerpräsident weiter.

Mit den Änderungen würden die Befugnisse des Präsidenten erheblich ausgeweitet, der Posten des Ministerpräsidenten würde abgeschafft. Der Präsident dürfte künftig einer Partei angehören.

Die Senkung des Wahlalters auf 18 Jahre sowie die Erhöhung der Zahl der Abgeordneten von 550 auf 600 gehören ebenfalls zu den darüber abzustimmenden Änderungen. Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen würden bei einem positiv ausfallenden Referendum im November 2019 stattfinden.

 

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