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Erdogan: Waffen der Terroristen von unseren Alliierten produziert

Die Türkei hat ihren Aufruf an die Europäische Union und ihre Nato-Bündnispartner wiederholt, konkrete Maßnahmen gegen die Terrororganisation PKK, deren Anhänger vermehrt in den Mitgliedsstaaten aktiv seien, zu unternehmen.

(Archivfoto: AA)
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Istanbul (nex) – Die Türkei hat ihren Aufruf an die Europäische Union und ihre Nato-Bündnispartner wiederholt, konkrete Maßnahmen gegen die Terrororganisation PKK, deren Anhänger vermehrt in den Mitgliedsstaaten aktiv seien, zu unternehmen und Ankara bei dessen Kampf gegen den IS (Daesh), die PKK, YPG und das Gülen-Netzwerk FETO zu unterstützen. Die Türkei agiere als eine Pufferzone zwischen den Terrororganisationen und dem Westen.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, der am heutigen Montag auf der Parlamentarischen Versammlung der Nato in Istanbul eine Rede hielt, erklärte, dass die Türkei als eine Barriere zwischen den von den Terrorgruppen ausgehenden Bedrohung und dem Rest der Welt sowie zur Eindämmung des Flüchtlingsstroms agiere.

„Die Unterstützung, die Sie der Türkei zukommen lassen, wird den Kampf gegen die Terrororganisationen, die unsere gemeinsame Sicherheit bedrohen, weiter stärken“, so Erdogan.

Der türkische Präsident kritisierte die EU, die bei den Aktivitäten der PKK ein Auge zudrücke. Die Gruppe verbreite Terrorpropaganda, rekrutiere Kämpfer und finanziere ihre Aktivitäten mit Erpressung. Alle Staaten sollten die notwendigen konkreten Maßnahmen gegen die Organisation einleiten, forderte er.

In mehreren Städten der EU-Mitgliedsstaaten hatten in letzter Zeit genehmigte Pro-PKK-Demonstrationen stattgefunden, auf denen die Teilnehmer Flaggen der verbotenen Organisation und Poster ihres inhaftierten Anführers Abdullah Öcalan bei sich führten, obwohl die Gruppe in der EU, den USA und der Türkei als Terrororganisation eingestuft wird.

Der türkische Präsident hob hervor, dass die Türkei das einzige Land sei, das im Kampf gegen den IS (Daesh) in Syrien Erfolge vorzuweisen habe. Sein Land habe aber auch am meisten unter den Angriffen des IS (Daesh) und des syrischen PKK-Ablegers YPG zu leiden gehabt. Er fügte hinzu, dass die bei PKK-Kämpfern konfiszierten Waffen von einigen westlichen Alliierten der Türkei stammten.

„Wissen Sie, dass einige der Waffen, die wir bei von uns zu Terrororganisationen erklärten Gruppen im Irak und in Syrien konfisziert haben, von unseren Alliierten produziert worden sind? Wir kennen diese Waffen sehr gut, wir kennen sogar die Seriennummern. Wenn wir aber unsere Verbündeten darüber informieren, kümmern sie sich nicht darum. Einige sagen, sie seien von der Vorgängerregierung an sie [die Terrorgruppen] geliefert worden. Andere sagen, dass sie die PYD/YPG nicht als eine Terrorgruppe betrachteten“, sagte Erdogan und übte Kritik an den Bündnispartnern, die zwischen Terrorgruppen unterschieden.

In Bezug auf die Flüchtlinge, die vor den Konflikten in den südlichen Nachbarländern Syrien und Irak fliehen, wiederholte Erdogan, dass die Türkei aus humanitären Gründen weiterhin ihre Politik der offenen Tür praktizieren werde:

„Wir müssen unsere Politik der offenen Tür für diejenigen, die vor Bomben fliehen, weiterverfolgen. Warum? Weil das Menschen sind. Wir können diese Menschen nicht den Bombardierungen überlassen.“ Er fügte hinzu, dass sich die Haltung des Westens in humanitären Fragen als ineffizient und unaufrichtig herausgestellt habe.