Von Peter Z. Ziegler
Basel (BZZ) – Ein Passfoto mit Kopftuch ist in der Schweiz erlaubt. Eins mit Mütze oder Stirnband nicht. Das stört den rechtspopulistischen Nationalrat Walter Wobmann. Der SVP-Politiker pocht auf Gleichbehandlung und fordert nun von der Regierung Antworten.
Das Minarettverbot hat Walter Wobmann in einer Volksabstimmung durchgebracht. Das machte in weltweit berühmt. Längst vertrauen AfD-Politiker aus Deutschland seinem Rat. Keiner kann erfolgreicher das Volk davon überzeugen wie gefährlich der Islam ist, auch wenn es nur um äusserliche Kleinigkeiten geht.
Wobmann in der Fragestunde des Bundesrats: „Inwiefern ist das Kopftuch auf Passfotos überhaupt erlaubt? Muss der Kopf nicht völlig frei sein? Erstaunlich wenig Politiker regen sich über die neueste Aktion des Islamhassers auf. Sogar die SP und die Grünen bleiben ruhig. In den Kommentarspalten der Zeitungen ist sogar verhaltene Zustimmung zu erkennen. „Die ID-Karte oder den Pass sehen sich doch keine fremden Männer an“, wird argumentiert.
Eine Regionalpolitikerin aus dem Aargau ist eine der wenigen sozialdemokratischen Politikerinnen, die kurz und knapp auf die Gefahr hinweist. Auf Facebook kommentiert die schweizerisch-türkische Doppelbürgerin Alime Kösecioğulları:
„Zuerst Passfotos nachher Kopftuchverbot überall? Diesem Wobmann würde ich alles zutrauen. Er ernährt sich von Hetze gegen Muslime. Lassen wir sie nicht soweit kommen, es liegt in unserer Hand. Wählt nicht mehr die SVP!“