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Bangladesch: Mir Quasem Ali hingerichtet

Ali war am 2. November 2014 wegen Geschehnissen während des Unabhängigkeitskriegs 1971 zum Tode verurteilt worden. Ihm wurden acht Straftaten vorgeworfen. Seine Anwälte hatten Berufung gegen das Urteil wegen falscher Zeugenaussagen eingelegt.

(Foto: AA)
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Dakka (nex) – Mir Quasem Ali, ein führendes Mitglied des Zentralen Exekutivkomitees der islamischen Partei Bangladesh Jamaat-e-Islami, wurde am heutigen Samstag hingerichtet. Ali war vom bangladeschischen Sondergericht, dem Internationalen Verbrechenstribunal, vorgeworfen worden, für einige Geschehnisse während des Unabhängigkeitskriegs im Jahr 1971 verantwortlich gewesen zu sein.

Der für das Gefängnis Kashimpur verantwortliche Hauptkommissar Proshanto Kumar Banik teilte in einer Erklärung gegenüber Journalisten mit, dass Alis Hinrichtung um 22.30 Uhr Ortszeit stattgefunden habe, nachdem er mit seiner Familie zusammengekommen sei.

Am Vortag seien in dem Gefängnis in der Nähe der Hauptstadt Dakka die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden.

Ali war am 2. November 2014 wegen Geschehnissen während des Unabhängigkeitskriegs zum Tode verurteilt worden. Ihm wurden acht Straftaten, unter anderem Entführung, Folterung und Ermordung eines Jugendlichen vorgeworfen. Alis Anwälte hatten Berufung gegen das Urteil wegen falscher Zeugenaussagen eingelegt.

Das Oberste Gericht hatte am 30. August 2016 das Todesurteil bestätigt, womit alle Rechtsmittel erschöpft waren. Amnesty International kritisierte die Entscheidung und forderte die sofortige Aussetzung des Todesurteils. Am gestrigen Freitag wurde bekannt, dass Ali kein Gnadengesuch an den Präsidenten stellen werde.