Ankara (nex) – Türken sollen Türken bleiben – und Ankara bezahlt dafür. Die hohen Beliebtheitsraten des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in den türkischen Einwanderercommunitys zahlreicher EU-Länder und eine von Politikern beklagte fehlende Integrationsbereitschaft, die nicht zuletzt durch eine starke Identifikation mit der türkischen Heimat der Vorfahren bedingt ist, könnte auch ein Resultat offensiver kulturpolitischer Interventionen Ankaras in eigener Sache sein.
Die türkische Regierung wendet einen Milliardenetat für Kultur- und Identitätspolitik im Ausland auf. Dies hat eine Quelle aus dem Finanzministerium unter der Zusicherung der Anonymität gegenüber NEX bestätigt. Nicht weniger als vier Milliarden TL (ca. 1,4 Mrd. Euro) soll Ankara demnach im Etatentwurf für 2014 für Einrichtungen und Zwecke vorgesehen haben, deren Ziel es ist, die türkische Sprache und Kultur zu verbreiten und vor allem unter im Ausland lebenden türkischen Einwanderern die Verbundenheit zu den eigenen Wurzeln nicht abreißen zu lassen.
Mehr als die Hälfte des Etats ist für Empfänger in jenen westeuropäischen Staaten bestimmt, in denen die meisten Auslandstürken leben – wie Deutschland, Österreich, die Schweiz, die Niederlande oder Frankreich. Die Lobbyarbeit läuft dabei unter anderem über reguläre Etatmittel für die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), aber auch über Zuwendungen für Organisationen wie die Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) oder Posten für die Medienarbeit, die vor allem durch Publikationen des staatsnahen Turkuvaz-Medienpools betrieben wird.
Auch in der Öffentlichkeit bislang weniger stark in Erscheinung getretene Vereinigungen wie die „Koalition der Freunde Deutschlands“, die „Türkische Willkommensvereinigung“ oder die „Adnan-Menderes-Stiftung“ spielen zumindest bei der Distribution von Finanzmitteln an Think Tanks oder Einzelakteure oder an Zwecke eine Rolle, die sich hinter global umschriebenen Posten wie „Bildungs- und Wissenschaftszusammenarbeit“ oder „Sonstige Belange“ verbergen und für die nicht weniger als 647 Mio. TL vorgesehen sind (ca. 230 Mio. Euro).
Ob sich darunter auch Hilfen für die jüngst gegründete politische Partei „Allianz Deutscher Demokraten“ (ADD) oder für Social-Media-Projekte verbergen, wollte die Quelle nicht kommentieren. Ein zweistelliger Millionenbetrag ist aber in jedem Fall für Zwecke wie die Pflege türkisch-osmanischer Kochkultur oder dem Betrieb von Einrichtungen vorgesehen, die sich der Musik oder dem Sport verschrieben haben. Wie die Quelle aus dem Finanzministerium erklärte, könnte auch die Entscheidung vieler türkischer Fußballtalente, die in europäischen Vereinen ausgebildet werden, international für die Türkei statt für Deutschland, Österreich oder die Schweiz spielen, mit der aktiven Kulturarbeit der türkischen Regierung zu tun haben.
Dışişleri Kültür ve Eğitim Programı
2014 yılı planlamalarında Dışişleri Kültür ve Eğitim Programı için, Yurtdışı Türkler ve Akraba Topluluklar Başkanlığı ağırlıklı olarak ABD, Almanya, Avusturya, Fransa, Hollanda, Belçika ve İsviçre olmak üzere 4.05 Milyar TL öngörüyor. Bu bütçenin yarısından fazlası Dışişleri Bakanlığının „Kültürel alış veriş“ Planı çerçevesinde, sadece yöresel Avrupa kültürü ile transatlantik ortaklar arasında değil, Asya, Afrika ve endüstrisi gelişmekte olan ve gelişmemiş ülkeler arasındaki kültürleri ilerletmek amaçlı projesi. Devletin bütçesi kapsamında destek alan en önemli organizasyonlar arasında Avrupalı Türk Demokratlar Birliği, Adnan Menderes Vakfı, Türk İslam Kültür Vakfı ve bunlara bağlı yayın organları yer alıyor. 2014 de Eğitim ve Araştırma Bakanlığı bütçesinden 647,48 Milyon TL uluslararası Üniversite ve Bilim İşbirliği çerçevesinde, Personel Genel Müdürlüğü Personel Otomasyon Projesi eğitimi,Türk çoğunluklu tüm derneklere, vakıflara ve Avrupa Birliği ülkeleri dahil diğer ülkeler arasındaki işbirliği kapsamında Bilim ve Araştırma Bölümleri için harcanması öngörülmüştür. Kabul Tarihi: 20/12/2013