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Strengere Regeln für Bewertungsportale sind notwendig

Die Justiz schreibt den Anbietern von Bewertungsportalen, auf denen Patienten ihre Erfahrungen mit Ärzten schildern oder Touristen ihren Urlaub resümieren, nun vor, dass sie solche Bewertungen stärker überprüfen müssen als bisher.

(Foto: pixa)
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Stuttgart (ots) – Unsere Gesellschaft begreift immer stärker, dass sich im Internet trotz seiner angeblichen Transparenz keineswegs stets die Wahrheit durchsetzt. Zu dieser Entwicklung passt die jüngste Entscheidung des Bundesgerichtshofs über das Ärztebewertungs-Portal Jameda.

Die Justiz schreibt den Anbietern solcher Plattformen, auf denen Patienten ihre Erfahrungen mit Ärzten schildern oder Touristen ihren Urlaub resümieren, ins Stammbuch, dass sie solche Bewertungen stärker überprüfen müssen als bisher. Dass es dieses Urteils bedurfte, ist ein Skandal und stellt den Betreibern der Portale ein schlechtes Zeugnis aus. Denn selbstverständlich müssen die Anbieter sicherstellen, dass etwa ein Patient wirklich in der Praxis war, die er bewertet.

Die BGH-Entscheidung setzt hier einen vernünftigen Mindeststandard. Dieser hilft den Verbrauchern, sich zu orientieren. Auch der Schutz der Bewerteten vor Verleumdungen wird erhöht. Gleichwohl wäre es gerade beim Thema Gesundheit gefährlich, sich blind auf die im Internet verbreiteten Erfahrungen anderer zu verlassen. Ob man rasch einen Termin bekommt, in der Praxis freundlich behandelt wurde oder sich der Arzt Zeit genommen hat, vermag jeder Einzelne zwar leicht einzuschätzen. Doch ein Urteil über die Behandlungsqualität bleibt in der Regel laienhaft.