San Francisco (dts) – Philipp Schindler, seit einem halben Jahr im Vorstand von Google und Chief Business Officer, erlebt in Kalifornien einen stärker werdenden Wettbewerb im digitalen Markt:
„Die Wahrnehmung, welch starkem Wettbewerb wir unterliegen, unterscheidet sich dramatisch zwischen Europäern und Menschen im Silicon Valley“, sagt Schindler in der Wochenzeitung „Die Zeit“. „In Europa werde ich dauernd gefragt, ob wir überhaupt noch Wettbewerb spüren, dabei sitzen wir alle in Kalifornien und denken, wir sind stärker herausgefordert denn je.“
In den Schwellen- und Entwicklungsländern, in denen es darum gehe, „wer die so genannte next billion für sich gewinnt, also die Menschen in den aufstrebenden Schwellenländern“, stehe Google in starkem Wettbewerb mit Unternehmen wie Apple, Facebook, Amazon und WeChat aus China.
Vergangene Woche hatte der Internetkonzern Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, Jahreszahlen vorgelegt. Als Chief Business Officer sei er letztlich für sämtliche Einnahmen von Google zuständig, sagt der einzige Deutsche im Vorstand. Dazu zählt allen voran das Werbegeschäft der Suchmaschine, die Bewegtbildwerbung bei YouTube, aber auch der App-Store und die geschäftliche Seite von Google for Works.
„Ich arbeite für eine Firma, die nach wie vor die Welt zum Positiven verändern will. Und ich muss dafür sorgen, dass wir das finanzieren können“, so Schindler. Über YouTube und das Geschäft mit Bewegtbildwerbung sagt der Google-Vorstand: „Die Nutzung von YouTube ist in Deutschland allein im vergangenen Jahr um 40 Prozent gewachsen, und niemand zweifelt, dass diese Entwicklung weiter voranschreitet.
Sie sehen es bereits in den USA: Dort wurde im vergangenen Jahr bereits mehr in Bewegtbildwerbung im Internet investiert als in klassische Fernsehwerbung.“