Diyarbakir (nex) – Einen unangenehmen Empfang erlebte eine Gruppe von Abgeordneten der PKK-nahen „Demokratischen Partei der Völker“ (HDP) am Sonntag, als sie Geschäftsleute im Bezirk Sur in der südosttürkischen Provinz Diyarbakir besuchen wollte. Der stellvertretende Vorsitzende der Partei, Idris Balüken, und die ihn begleitenden HDP-Abgeordneten Nursel Aydogan und Sibel Yigitalp wollten das Gebiet aufsuchen, in dem am Sonntag der zuvor verhängte Ausnahmezustand aufgehoben worden war.
In der Hazrat-Süleyman-Straße wurden die Politiker jedoch von einer Gruppe von Ladenbesitzern mit Protest und Buhrufen empfangen. Sie riefen unter anderem: „Wieso seid Ihr hierhergekommen? Haut ab!“ Die Polizei traf ein, bevor die Situation eskalierte. Der Ausnahmezustand war am 2. Dezember 2015 im Zusammenhang mit Antiterroroperationen zum Schutz der Bürger über fünf Siedlungen von Sur verhängt worden, um Barrikaden, Gräben und angebrachte Sprengfallen zu entfernen, die PKK-Terroristen zuvor angelegt hatten. Seit Sonntag, 8 Uhr, ist er in 15 Straßen von drei Siedlungen wieder aufgehoben.
Die HDP erntete seit der Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes durch die terroristische PKK immer wieder Kritik, weil sie sich außer Stande zeigte, sich von der Terrororganisation zu distanzieren. Die PKK, die in der Türkei, den USA und der EU als terroristische Vereinigung eingestuft ist, hat im Juli des Vorjahres wieder zu den Waffen gegriffen und seither mehr als 430 Menschen, meist Angehörige der Sicherheitskräfte, getötet. In der gleichen Zeit gelang es türkischen Antiterroreinheiten und der Armee, im Zuge von Operationen gegen PKK-Stellungen etwa 4500 Terroristen zu neutralisieren. Dies teilten Militärkreise am 11. Mai mit.
Die Türkei war in den südöstlichen Gebieten des Landes und im Norden des Irak gegen Stellungen und Camps der PKK vorgegangen. 695 PKK-Terroristen konnten in verwundetem Zustand festgesetzt worden, 716 wurden in Polizeiaktionen festgenommen und 641 ergaben sich freiwillig den Sicherheitskräften. Ankara hat angekündigt, den Kampf gegen den Terror weiter fortzusetzen, bis alle terroristischen Gefahren gebannt sind.