Antimigrantischer slowakischer Ministerpräsident wird von einem Flüchtlingsarzt behandelt
Bratislawa: (nex) – Der für seine antimigrantische Haltung bekannte slowakische Minsterpräsident Robert Fico wurde am vergangenen Donnerstag wegen Brustschmerzen ins Krankenhaus eingewiesen. Behandelt wurde er dort von einem Arzt, der seinerzeit in Ficos Land Asyl ersucht hatte.
Der 51-jährige Politiker hält sich im Nationalen Institut für Herz- und Blutgefäßerkrankungen in der slowakischen Hauptstadt Bratislava auf, wo er sich einer Herzuntersuchung unterzog. Es wird erwartet, dass er eine Woche im Krankenhaus verbringen wird.
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Das Nachrichtenportal „BBC Turkish“, das die tschechische Zeitung „Novinky“ zitiert, berichtet, dass Ficos behandelnder Arzt Mongi Msolly, der gleichzeitig der Leiter des Instituts ist, im Jahr 1980 als tunesicher Flüchtling in die ehemalige Tschechoslowakei kam und hier seine Ausbildung abschloss. Als das Land sich 1993 in die Republik Tschechien und Slowakei teilte, blieb Msolly in der Slowakei.Der slowakische Ministerpräsident ist bekannt für seine harsche Haltung gegenüber Flüchtlingen. Er rief wiederholt dazu auf, Flüchtlinge außerhalb der Europäischen Union zu halten.
Die regionalen Verbündeten der Slowakei, die Republik Tschechien, Ungarn und Polen, vertreten eine ähnliche Haltung. Fico erklärte zuvor, dass er sich weigern werde, irgendeine Entscheidung zu treffen, „die die Entstehung einer ausgeprägten muslimischen Community in der Slowakei hervorrufen könnte“, und putzte die Idee der Umverteilung neu ankommender Flüchtlinge nach Quoten herunter.
Fico wurde erneut zum Ministerpräsidenten ernannt, nachdem seine linkspopulistische sozialdemokratische Partei Smer-SD im vergangenen März die Parlamentswahlen gewann. Der Politiker musste nun aus gesundheitlichen Gründen seine erste für vergangene Woche geplante Auslandsreise in die Republik Tschechien absagen. Diese Woche hätten Ungarn und Polen auf seinem Reiseplan gestanden.
Fico, der regelmäßig joggt und Fußball spielt, hat mit Wirbelsäulenproblemen und sportbedingten Verletzungen zu kämpfen. Herzbeschwerden waren bislang nicht bekannt.