Start Politik Ausland Bergkarabach-Konflikt Kommentar: 1.500 PKK-Kämpfer aufseiten Armeniens

Bergkarabach-Konflikt
Kommentar: 1.500 PKK-Kämpfer aufseiten Armeniens

Die Strategie hinter der medial inszenierten Propagandakampagne gegen Aserbaidschan. Ein Kommentar.

Kämpfer der YPG, der syrische Arm der PKK. (Archivfoto)
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Ein Gastbeitrag von Kemal Bölge – kboelge@web.deUS-Erkenntnisse über Massenvernichtungswaffen im Irak waren frei erfunden

Der ehemalige US-Verteidigungsminister Colin Powell hielt am 5. Februar 2003 eine wichtige Rede vor der UN- Vollversammlung in New York. Darin sprach er von wichtigen nachrichtendienstlichen Erkenntnissen, die den Besitz von Massenvernichtungswaffen des Irak beweisen würden.

Mit Massenvernichtungswaffen sind in diesem Zusammenhang biologische und chemische Kampfstoffe gemeint. Die USA wollten mit dieser Ansprache die Weltöffentlichkeit und verbündete Staaten überzeugen, dass ein Krieg gegen den Irak unausweichlich sei. Später stellte sich heraus, dass die Ansprache eine Inszenierung und die Erkenntnisse über Massenvernichtungswaffen frei erfunden war.

Kurze Zeit später begann der US-Angriff gegen den Irak mit mindestens einer Million getöteter irakischer Zivilisten. Kein Staat auf der Welt hat es seitdem gewagt, eine Anklage gegen die Verantwortlichen dieses Krieges zu fordern. Wer wollte sich damals mit den Vereinigten Staaten anlegen? Der Irak hat sich von diesem Krieg bis heute nicht erholt. Ich habe dieses Beispiel mit dem Irak-Krieg erwähnt, weil die Medien auch damals die US-amerikanischen „Erkenntnisse“ über Massenvernichtungswaffen im Irak aufgegriffen hatten, bis auf wenige Ausnahmen und darüber berichtet haben.

Der Spiegel muss Beweise für seine Behauptung vorlegen

Seit über vier Wochen dauert der Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan an. Baku ist fest entschlossen, sein von armenischen Streitkräften besetztes Territorium Berg-Karabach und weiterer Gebiete zurückzuerobern.

Ein großer Teil der deutschen Medien ist unter dem Einfluss der armenischen Propaganda und berichtet tendenziös, obwohl Berg-Karabach völkerrechtlich ganz klar zu Aserbaidschan gehört. Jetzt komme ich auf den Brief der aserbaidschanischen NGO IRKAZ aus Köln zu sprechen, der das Nachrichtenmagazin Spiegel richtigerweise aufgefordert hat, Beweise für die Behauptung vorzulegen, die Türkei hätte „Tausende syrische Söldner“ bezahlt und ins Kriegsgebiet entsendet.

Aserbaidschan handelt nach internationalem Recht

Hinter dieser Behauptung, die gebetsmühlenartig von den Medien wiederholt wird, verbirgt sich ein konkreter Plan. Die Strategen hinter dieser Propagandakampagne wissen ganz genau, dass Berg-Karabach rechtlich betrachtet zu Aserbaidschan gehört.

In dieser Frage können sich die armenischen Lobbyorganisationen und ihre internationalen Verbündeten nicht über das Völkerrecht stellen. Jetzt komme ich auf den entscheidenden Punkt: Da Aserbaidschan nach internationalem Recht und Gesetz handelt und sein eigenes okkupiertes Gebiet Berg-Karabach von der armenischen Besatzung befreien möchte, gibt es international daran nichts zu kritisieren.


Zum Thema: Präsident Ilham Alijew: Terrorgruppe PKK kämpft aufseiten Armeniens


Deshalb haben die Planer dieser Kampagne öffentlichkeitswirksam die Behauptung in die Welt gesetzt die Türkei hätte „syrische Söldner“ nach Aserbaidschan entsendet. Daher verwundert es kaum, dass deutsche und andere westliche Medien, die Armenien unterstützen, diese Propaganda verbreiten.

Aber ein Beweis wurde hierfür bisher nicht erbracht. Im Übrigen benötigt die aserbaidschanische Armee keine „Söldner“, um sein eigenes Gebiet von den armenischen Streitkräften zu befreien, zumal es selbst genug Soldaten hat und sich in der ersten Woche der Militäroperation über 100.000 Freiwillige bei den Rekrutierungsstellen in Aserbaidschan gemeldet haben. Ein weiterer Aspekt, was gegen einen Einsatz von „Söldnern“ spricht, ist das bergige Gelände in den Teilen Berg-Karabachs, das von Gebirgen durchzogen wird.

Rachel Avraham: 1.500 PKK-Mitglieder kämpfen auf der Seite Armeniens

Wenn wir schon über angebliche „Söldner“ in Aserbaidschan sprechen: Interessant finde ich Rachel Avrahams Artikel der israelischen Journalistin und Forschungsanalystin in der Jewish Press mit dem Titel Has Armenia Resurrected a Terror Group? In ihrem Beitrag berichtet sie von 1.500 PKK-Mitgliedern, die an der Seite Armeniens gegen Aserbaidschan kämpfen. Sie beruft sich bei dieser Zahl auf den Anti-Terrorismusexperten Bartu Eken. Über diesen Punkt hüllen sich die pro-armenisch berichtenden Medien in Schweigen, zumal es sich bei der PKK um eine Terrororganisation handelt, die in Deutschland verboten ist.

Auch der aserbaidschanische Präsident erklärte in einem Interview mit aserbaidschanischen und türkischen Medien, dass im Konflikt um Bergkarabach Söldner mit kanadischen und libanesischen Pässen für die Terrororganisation PKK aufseiten Armeniens kämpften.

„Schon vor den Kämpfen hatten wir Informationen darüber, dass auch die PKK-Gruppen ihr Lager in Karabach aufgeschlagen haben, weil Berg-Karabach ein unkontrolliertes Gebiet war. Es gab keinen internationalen Kontrollmechanismus. Das ist ein unkontrollierter Bereich. Daher gab es hier einen Schmuggel, Drogenhandel sowie ein Lager, in dem bewaffnete Gruppierungen und die PKK ihre Kämpfer drillten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie hier auch am Bau dieser Befestigungsanlagen beteiligt waren“, so Alijew in einem Interview mit dem türkischen TV-Sender A-Haber.

Die genaue Zahl der PKK-Lager wisse er nicht, da diese ihren Ort oft wechselten, es seien jedoch viele. Unter den getöteten Kämpfern aufseiten der Armenier seien Menschen mit libanesischen und kanadischen Pässen.

„Es gibt Menschen, die nicht identifiziert werden können. Aber es ist klar, dass sie keine armenischen Soldaten sind. Das heißt, sie sind Söldner“, so Alijew weiter.


Dieser Kommentar gibt die Meinung des Autors wieder und stellt nicht zwingenderweise den Standpunkt von nex24 dar.


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