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Kommentar: Wenn ein ICE-Zugführer an einer historischen Lüge kratzt

"Was haben die Worte „Westalliierte“ und „unschuldige Bevölkerung“ mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu tun…? Und wieso wird ein Zugführer dafür bestraft, dass er einen historischen Tatbestand wahrheitsgetreu wiedergegeben hat…?" Ein Kommentar.

(Beispielfoto: pixa)
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Ein Kommentar von Ernst Wolff

Am vorletzten Sonntag geriet der Bahnverkehr in Frankfurt am Main ins Stocken. Der Zugführer eines ICE machte daraufhin folgende Durchsage:

„Liebe Fahrgäste, unser Zug hat wegen der Entschärfung einer Bombe, die die Westalliierten auf die unschuldige Bevölkerung Frankfurts abgeworfen haben, zur Zeit 45 Minuten Verspätung.“

Eine Reisende postete den Wortlaut der Durchsage auf facebook und löste damit eine Welle empörter Kommentare aus, die von den Mainstream-Medien bereitwillig aufgegriffen wurden. Die Vorwürfe gegen den Zugführer reichten von „fragwürdiger Wortwahl“ (Stern) über „verbale Entgleisung“ (FAZ) bis zu „Nazi-Durchsage“ (Morgenpost, frankfurter neue presse).

Auch die Bahn reagierte auf den Vorfall. Sie ließ mitteilen, dass „rassistische und fremdenfeindliche Äußerungen“ ihren „Unternehmenswerten widersprechen“ und kündigte an, den betreffenden Mitarbeiter „nicht mehr im Kundenkontakt“ einzusetzen.

Wer immer das las, konnte sich nur fassungslos die Augen reiben: Was haben die Worte „Westalliierte“ und „unschuldige Bevölkerung“ mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu tun…? Und wieso wird ein Zugführer dafür bestraft, dass er einen historischen Tatbestand wahrheitsgetreu wiedergegeben hat…?

Zu den Fakten: Im Zweiten Weltkrieg warfen die britische und die US-amerikanische Luftwaffe mehr als 26.000 Tonnen Bomben auf Frankfurt am Main ab. Dabei starben mehr als 5.500 Menschen, darunter Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter.

Wieso also die Empörung?

Die Frage lässt sich mit einem Zitat des französischen Aufklärers Voltaire beantworten: „Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.“

Im Falle des Zweiten Weltkrieges lautet diese Lüge: Die Westalliierten haben Deutschland unter der selbstlosen Führung der USA vom Joch des Faschismus befreit.

Dass diese Lüge von den Mainstream-Medien bis heute verbreitet wird, ist kein Wunder: Viele der etablierten Presse-Erzeugnisse sind nach dem Krieg mit Hilfe US-amerikanischen und britischen Geldes gegründet worden. Ihre auf diese Weise reich gewordenen Profiteure revanchieren sich bei ihren Gönnern bis heute mit kritikloser Unterwürfigkeit.

Tatsächlich haben vor allem die USA im Zweiten Weltkrieg eine vollkommen andere und dazu überaus perfide Rolle gespielt. Hier ein paar Meilensteine:

In den vierzehn Jahren der Weimarer Republik (1919 – 1933) haben die von Washington mit Unterstützung Frankreichs und Großbritanniens durchgesetzten Reparationszahlungen, die in Wahrheit Ausgleichszahlungen an US-Banken waren, mit dazu beigetragen, Deutschland zu destabilisieren und so den Aufstieg der Nationalsozialisten begünstigt. Nach der Machtergreifung durch die NSDAP haben US-Banken und US-Konzerne aktiv mitgeholfen, die Beutezüge des Dritten Reiches vorzubereiten.

Im Münchner Abkommen von 1938 segneten Frankreich, Großbritannien und die USA den ersten Raubzug der Nationalsozialisten (die Einverleibung des Sudetenlandes ins Deutsche Reich) sogar vertraglich ab. Die anschließende Kriegsführung selbst wäre logistisch und technisch nicht ohne die Unterstützung durch Unternehmen wie General Motors und Standard Oil of New Jersey möglich gewesen.

Die USA selbst sind erst dann in den Zweiten Weltkrieg eingetreten, als die deutsche Wehrmacht den Krieg zu gewinnen drohte – und das nicht etwa aus humanitären Motiven, sondern kühl kalkulierend und mit kaum vorstellbarem Zynismus. So hat die US Army bei den Bombenangriffen auf Deutschland nicht etwa die Zivilbevölkerung, sondern Betriebe mit US-Beteiligung verschont, um deren Geldgeber vor Verlusten zu schützen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich die siegreichen USA medienwirksam als „Befreier“ in Szene gesetzt. Ihre Kollaborateure wie zum Beispiel Hitlers Geldbeschaffer, die fast alle im Hintergrund mit der Wallstreet zusammengearbeitet hatten, wurden allerdings sowohl im Zuge der „Entnazifizierung“ als auch in den Nürnberger Prozessen mit Samthandschuhen angefasst und in den meisten Fällen schon bald wieder auf freien Fuß gesetzt.

Dass die Durchsage des ICE-Zugführers fast 75 Jahre nach Kriegsende bei den Mainstream-Medien einen derartigen Sturm der Empörung auslöst, zeigt, dass sie bis heute nicht bereit sind, sich von der „Lüge, auf die man sich geeinigt hat“, zu trennen und der inzwischen zweifelsfrei belegten historischen Wahrheit die Ehre zu geben:

Dass der Zweite Weltkrieg nämlich nicht, wie offiziell dargestellt, ein Kampf zwischen Demokratie und Totalitarismus war, sondern ein Kampf zwischen der US-amerikanischen und der deutschen Finanzelite, die beide um jeden Preis die Nachfolge der taumelnden Weltmacht Großbritannien antreten wollten – und die daher gemeinsam mit ihren jeweiligen Verbündeten das größte Blutbad in der Geschichte der Menschheit zu verantworten haben. 


Dieser Kommentar gibt die Meinung des Autors wieder und stellt nicht zwingenderweise den Standpunkt von nex24 dar.


Ernst Wolff

Ernst Wolff ist freier Journalist und Autor des Buches Finanz-Tsunami: Wie das globale Finanzsystem uns alle bedroht“.

Wolff, geboren 1950, aufgewachsen in Südostasien, Schulzeit in Deutschland, Studium in den USA. Der Journalist und Spiegel-Bestseller-Autor (»Weltmacht IWF«) beschäftigt sich seit vierzig Jahren mit der Wechselbeziehung von Politik und Wirtschaft. Sein Ziel ist es, die Mechanismen aufzudecken, mit denen die internationale Finanzelite die Kontrolle über entscheidende Bereiche unseres Lebens an sich gerissen hat: »Nur wer diese Mechanismen versteht und durchschaut, kann sich erfolgreich dagegen zur Wehr setzen.«


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