Damaskus (nex) – Russland und die Türkei werden in einer gemeinsamen Aktion rund 500 Zivilisten aus dem belagerten Damaskus-Vorort Ost-Ghouta evakuieren, gab der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am heutigen Sonntag bekannt.
„Etwa 500 Menschen, darunter 170 Kinder und Frauen, benötigen dringend humanitäre Hilfe“, sagte Erdogan vor seiner Abreise zu einem offiziellen Besuch im Sudan.
Erdogan habe das Thema bereits mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin besprochen. Ankara habe sich zum Ziel gesetzt, hilfsbedürftige Menschen in die Türkei zu bringen, um ihnen dort medizinische Behandlung und Pflege zu gewährleisten.
Die russischen und türkischen Stabschefs würden die Schritte erörtern, die bei dieser Evakuierungsaktion zu unternehmen sind, an denen auch der Türkische Rote Halbmond und die türkische Katastrophen- und Notfallorganisation AFAD beteiligt seien, so Erdogan weiter.
Am Donnerstag sagte Jan Egeland, Leiter der UN-Nothilfegruppe (Humanitarian Task Force, HTF) für Syrien, dass mindestens 16 Menschen starben, während sie auf medizinische Hilfe warteten. Die Zahl derer, die dringend evakuiert werden müssten, schrumpfe schnell, so Egeland.
„Diese Zahl sinkt nicht, weil wir Menschen evakuieren, sondern weil sie sterben“, betonte er vor Reportern in Genf.
Dem von Assad-Regierungstruppen belagerten Ort Ost-Ghouta mangelt es an Medikamenten, Impfstoffen und auch Nahrung. 60.000 der Einwohner sind unter fünf Jahre alt. Die UN spricht von einem gezielten Aushungern der Bevölkerung und hat die Stadt zum “humanitären Notfall” erklärt. Das Leid der 400.000 Zivilisten in der Vorstadt von Damaskus sei unerträglich, so Egeland.
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