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Ungarischer Außenminister Szijjártó: EU-Kritik am Anti-Terror-Kampf der Türkei unfair

Ungarn könne die Auswirkungen des vereitelten Putschversuchs vom 15. Juli in der Türkei nachvollziehen und betrachte daher die Kritik vonseiten der EU am Anti-Terror-Kampf des Landes als unfair und unbegründet.

(Foto: AA)
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Ankara (nex) – Ungarn könne die Auswirkungen des vereitelten Putschversuchs vom 15. Juli in der Türkei nachvollziehen und betrachte daher die Kritik vonseiten der EU am Anti-Terror-Kampf des Landes als unfair und unbegründet.

Dies hat der ungarische Außenminister Peter Szijjarto am vergangenen Freitag in einem exklusiven Interview mit der englischsprachigen Nachrichtenagentur Anadolu erklärt.

„Ungarn begrüßt keineswegs die Kritik der EU an der Türkei“, erklärte Szijjarto während seines Türkeiaufenthalts anlässlich des Türkisch-Ungarischen Businessforums in Ankara und ergänzte:

„Ungarn kann die Bedeutung des schrecklichen Angriffs auf die Demokratie in der Türkei im vergangenen Jahr nachvollziehen. Wir müssen im Kampf gegen den Terror an der Seite der Türkei stehen, um deren Stabilität zu schützen. Wir müssen den Anti-Terror-Kampf der Türkei unterstützen, um ihre nationale Sicherheit zu schützen.“

Ungarn sei enttäuscht gewesen über die ‚Sorge‘ der EU wegen der Rechte jener, die versucht hätten, den türkischen Präsidenten zu töten, die Demokratie der Türkei, den Präsidenten, Ministerpräsidenten und weitere hochrangige Vertreter zu attackieren, die durch freie Wahlen an die Macht gekommen seien, fuhr er fort.

Verhandlungen zur Visafreiheit für Türken

Der ungarische Außenminister wies auch darauf hin, dass seine Regierung das visumfreie Reisen zwischen der Türkei und der EU unterstütze:

„Wir unterstützen die Verhandlungen über das visumfreie Reisen zwischen der Türkei und der EU. Beim Abschluss des Flüchtlingsabkommens [März 2016] zwischen der Türkei und der EU war der Vereinbarung vonseiten der EU-Kommission hinzugefügt worden, dass die Verhandlungen über den Visumprozess gemeinsam mit dem Flüchtlingsabkommen fortschreiten wird.“

Es sei nicht die Schuld der Türkei, sondern der EU-Kommission, und es sei auch nicht fair. Mit Beginn der Verhandlungen hätte man betonen sollen, dass diese zwei Themen separat behandeln würden.

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