Start Panorama Kriminalität NSU-Prozess Meral Sahin nennt Zschäpe-Äußerungen „lächerlich“

NSU-Prozess
Meral Sahin nennt Zschäpe-Äußerungen „lächerlich“

Die Vorsitzende der IG Keupstraße in Köln, Meral Sahin, hat die Aussagen von Beate Zschäpe im NSU-Prozess als "lächerlich" bezeichnet. "Die Äußerungen haben nicht den geringsten Wert", sagte Sahin in einem Interview.

(Archivfoto: BKA)
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Köln (nex) – Die Vorsitzende der IG Keupstraße in Köln, Meral Sahin, hat die Aussagen von Beate Zschäpe im NSU-Prozess als „lächerlich“ bezeichnet. „Die Äußerungen haben nicht den geringsten Wert“, sagte Sahin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Sahin erklärte dazu: „Über Dutzende Verhandlungstage hinweg hat sie geschwiegen, nichts zur Aufklärung beigetragen und jetzt auf einmal fällt ihr angeblich ein, dass sie ihre Meinung geändert hat. Was soll man mit so etwas anfangen?“

Der rechtsextreme Nationalsozialistische Untergrund (NSU) hatte in der überwiegend von türkischen Migranten bewohnten Keupstraße in Köln-Mülheim einen Nagelbombenanschlag verübt, bei dem 22 Menschen verletzt wurden. Zschäpe hatte sich am Donnerstag vor Gericht erstmals selbst geäußert und ihr „Fehlverhalten“ bedauert.

Sie verlas eine kurze Erklärung, in der sie einräumte, sich früher „durchaus mit Teilen des nationalistischen Gedankenguts“ identifiziert zu haben. Dies sei heute jedoch nicht mehr so. „Heute beurteile ich Menschen nicht nach Herkunft und politischer Einstellung, sondern nach Benehmen“, wird Zschäpe auf heute.de zitiert.

Beim Verlesen der kurzen Erklärung habe sie Medienberichten zufolge sehr schnell mit leiser Stimme gesprochen und nervös gewirkt.Zschäpe habe in ihrer kurzen Erklärung ihre Entschuldigung an die Opfer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) und ihre Hinterbliebenen bekräftigt und auf eine ihrer früheren, von einem Anwalt verlesenen Erklärungen. verwiesen.


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