Ankara (nex) – Hansjörg Haber, der Leiter der Delegation der Europäischen Union in der Türkei, wurde nach seinen kontroversen Bemerkungen über die EU-Bewerbung des Landes ins türkische Außenministerium einbestellt.
Wie Informationsquellen mitteilten, die mit den Medien auf Grund von Restriktionen bezüglich öffentlicher Äußerungen unter der Bedingung der Anonymität sprachen, bestellte das Ministerium Haber am vergangenen Dienstag ein und verurteilte dessen Äußerungen.
Haber ging in der vergangenen Woche während seines Gesprächs mit Journalisten auf die 72 Kriterien ein, die die Türkei zu erfüllen hat, um Visafreiheit für ihre Staatsbürger zu erhalten und merkte an, dass diese seit 2013 hinlänglich bekannt seien.
Dann zitierte der EU-Botschafter ein türkisches Sprichwort, das in etwa „Wie ein Türke starten und wie ein Deutscher beenden“ lautet, was heißen soll, dass man eine Sache mit großem Enthusiasmus anpackt und sie auf eine disziplinierte Art und Weise zu Ende führt. „Aber hier ist es andersherum“, fügte er hinzu.
Am vorvergangenen Mittwoch hatte das EU-Parlament den Prozess der für türkische Staatsangehörige ausgehandelten Visaliberalisierung im Schengen-Raum angehalten. Die Türkei habe es nicht geschafft, die notwendigen Kriterien zu erfüllen, lautete die Begründung.