Ankara – Die Abhängigkeit der türkischen Exporte von Israel hat seit Beginn der beispiellosen Militäraktion gegen den Gazastreifen abgenommen, so dass viele Industriezweige ihre Verkäufe auf alternative Märkte umlenken.
Der Warenaustausch der Türkei mit Israel ist seit Beginn des Krieges Anfang Oktober um fast 50 Prozent zurückgegangen, sagte Handelsminister Ömer Bolat bereits Ende November.
Vor dem Konflikt hatten die Türkei und Israel ihre diplomatischen Beziehungen intensiviert, um die seit langem angespannten Beziehungen wiederherzustellen, diese wurden seit Oktober jedoch wieder eingestellt. Während der jahrelangen Spannungen hatten die beiden Länder ihre Handelsbeziehungen jedoch aufrecht gehalten und 2022 sogar einen Rekord erreicht. Seit dem Ausbruch des jüngsten Konflikts sind diese jedoch eingebrochen.
Wie die Nachtichtenagentur Anadolu berichtet, gingen die Lieferungen nach Israel allein im Januar um mehr als 31 Prozent zurück.
Im vergangenen September war Israel etwa der zweitwichtigste Markt für türkische Stahlexporte. In diesem Januar rutschte es auf den zehnten Platz ab. Neue Absatzmärkte wie Deutschland, die USA und der Irak, hätten demnach bereits Israels Platz eingenommen.
Bei den türkischen Ausfuhren von Getreide, Hülsenfrüchten, Ölsaaten und verwandten Erzeugnissen sei Israel auf Platz 13 abgerutscht. Im September lag das Land noch an achter Stelle, bevor die Verkäufe im letzten Monat einbrachen.
Bei den Exporten von Frischobst und -gemüse fiel das Land auf Platz 17 zurück, während es im September noch an fünfter Stelle stand. Stattdessen konzentrierten sich die Exporteure beim Verkauf von Getreide, Hülsenfrüchten und Ölsaaten mehr auf Syrien, Deutschland, Libyen und Venezuela, während die Ukraine, Polen und Bulgarien bei frischem Obst und Gemüse die Nase vorn hatten.
Insgesamt gingen die Ausfuhren nach Israel in 21 Sektoren im Vergleich zum September 2023 zurück, wie die TIM-Daten (Verband Türkische Exporteursversammlung) zeigen. Die Stahlindustrie sowie der Sektor Frischobst und -gemüse verzeichneten die stärksten Rückgänge. Es folgten Leder und Lederwaren, die einen Rückgang von fast 55 Prozent verzeichneten, berichten türkische Medien unter Berufung auf die TIM-Daten.
✋İsrail’e ihracatta öne çıkan sektörlerde rota başka pazarlara kayıyor
🔽Çelik sektörünün bu ülkeye ihracatı Eylül 2023’e göre yüzde 62 azaldı
🚛Geçen ay hububat, bakliyat, yağlı tohumlar ve mamulleri sektöründe İsrail’in yerine Suriye, Almanya, Libya ve Venezuela öne çıktı… pic.twitter.com/WbVDBk0jFM
— AA Ekonomi Finans (@aa_finans) February 14, 2024