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Berg-Karabach
Deutsche Welle zwischen Wahrheit und Propaganda im Berg-Karabach-Konflikt

Bölge: "Wie manipulativ die westlichen Medienberichte sein können, zeigt ein aktuelles Interview der DW, das auf Twitter veröffentlicht wurde"

(Symbolfoto: pixa)
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ein Gastkommentar von Kemal Bölge

Fast 30 Jahre, also drei Jahrzehnte, besetzte Armenien Berg-Karabach und umliegende Territorien Aserbaidschans. Zahlreiche UN-Resolutionen zur Rückgabe der okkupierten Gebiete fanden weder in Eriwan noch in Moskau, Washington, Paris oder Brüssel Gehör.

Die armenischen Besatzer hatten bei ihrem blutigen Feldzug aserbaidschanische Zivilisten terrorisiert, gequält, gefoltert und bestialisch getötet. Tausende fanden dabei den Tod und etwa 800.000 Aserbaidschaner mussten ihre Heimat für immer verlassen.

Hodschali als „Symbol für Grausamkeit und Brutalität“

Die aserbaidschanische Kleinstadt Hodschali steht dabei, wie es der verstorbene israelische Politikanalyst Dr. Arje Gut einmal formulierte, als „Symbol für Grausamkeit und Brutalität“ der armenischen Besatzer gegen die aserbaidschanische Zivilbevölkerung. Neben dem menschlichen Leid wurde das kulturelle Erbe Aserbaidschans dem Erdboden gleich gemacht, Moscheen entweder komplett zerstört oder als Tierstall genutzt.

In den drei Jahrzehnten der Okkupation raubten die Armenier auch die Bodenschätze Aserbaidschans. All das passierte vor den Augen der „zivilisierten westlichen Welt“, denen nichts Besseres einfiel als die „Minsk-Gruppe“ der OSZE ins Leben zu rufen, um die Öffentlichkeit hinsichtlich einer Konfliktlösung zu täuschen.

Fallbeispiel Deutsche Welle: Armenische Propaganda statt Wahrheit

Den kleinen Rest von Berg-Karabach, das noch unter armenischer Besetzung stand und völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehört, hatte die aserbaidschanische Armee vor kurzem zurückerobert. Die westlichen Medien, die 30 Jahre über unzählige Massaker der Armenier an der aserbaidschanischen Bevölkerung einfach schwiegen, berichten nunmehr von „ethnischen Säuberungen“ gegen die Armenier von Berg-Karabach.

Wie manipulativ und konstruiert die westlichen Medienberichte sein können, zeigt ein aktuelles Interview der Deutschen Welle (DW), das im Kurznachrichtendienst X/Twitter veröffentlicht wurde. In dem Beitrag spricht eine russischsprechende Armenierin. Um den russischsprachigen Inhalt des Videos zu verifizieren, habe ich es mit zwei Freunden geteilt, die Russisch sprechen. Beide haben mir versichert, dass die russischsprechende Armenierin etwas anderes sagt (Siehe Übersetzung unten) als von der Deutschen Welle behauptet.

Übersetzung der Deutschen Welle (Eigene Übersetzung ins Deutsche)

„Nein, ich glaube Aserbaidschan nicht, ich glaube nicht, was sie sagen, dass sie nichts tun werden. Das weiß ich noch nicht. Es ist einfach nicht wahr.“

Übersetzung der Deutschen Welle (Englisch)

“No, I don’t believe Azerbaijan, I don’t believe what they say, that they won’t do anything. I don’t know that yet. It’s simply not true.“

Wie aus der Übersetzung hervorgeht, sagt die Armenierin in dem Gespräch etwas ganz anderes.

Deutsche Übersetzung (Eigene Übersetzung ins Deutsche)

„Nein, ich werde niemals dorthin zurückkehren, denn die Aserbaidschaner werden uns [Karabach] nicht geben… Artsakh wird uns nicht gegeben werden. Wenn wir nicht wieder kämpfen. Wenn die Armenier nicht rebellieren, nehmen sie es.“

Englische Übersetzung

“No, I will never return there because the Azerbaijanis will not give [Karabakh to us]… Artsakh will not be given to us. If we don’t fight again. If the Armenians don’t rebel, take it.”