Die Deutsche Welthungerhilfe hat vor den Folgen des Dammbruchs in der Ukraine für die Welternährung gewarnt.
Die Pressesprecherin der Deutschen Welthungerhilfe, Simone Pott, sagte im Interview mit dem Fernsehsender phoenix:
„Für die Landwirtschaft ist das ein schwerer Schlag, diese Region gehört mit zu den Kornkammern der Ukraine. Auf dieser Fläche wurden vorher etwa 500.000 Hektar Landwirtschaft betrieben, das heißt diese Flächen sind für die jetzige Ernte zerstört und eventuell auch für das nächste Jahr, denn man darf nicht vergessen, dieser Staudamm hat auch etwa 31 Bewässerungssysteme gespeist.“
Die Situation habe bereits dafür gesorgt, dass der Preis für Weizen auf dem Weltmarkt um etwa drei Prozent gestiegen sei.
„Gestiegenen Nahrungsmittelpreise sind schon heute ein wichtiger Faktor dafür, dass Hunger in der Welt zunimmt“, so Pott weiter. Momentan würden ohnehin rund 30 Millionen Tonnen und damit nur ein Teil des Getreides aus der Ukraine über das so genannte Getreide-Schwarzmeer-Abkommen exportiert.
„Wenn jetzt hier wieder etwas fehlt, haben wir wieder das Problem, dass Länder wie Äthiopien, wie der Jemen aber auch Somalia, die insbesondere von diesen Getreideexporten abhängig waren, dass die zusätzlich leiden werden. Und es bedeutet, dass wieder die Ärmsten der Armen zusätzlich leiden werden“, so Simone Pott.
Zum Thema
– Kachowka-Staudamm –
Ukraine-Botschafter Makeiev: Russen haben den Damm vermint
Durch die Überschwemmung der Region versuche Russland, die erwartete ukrainische Gegenoffensive zu stoppen. „Verstehen oder begreifen kann man das nicht.“