Kiew – Eine Menschenrechtsgruppe aus der von Russland illegal besetzten Halbinsel Krim hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan aufgerufen, bei der Freilassung der in Russland inhaftierten ukrainischen Krimtatarin Leniye Umerova zu helfen.
„Russland hält völkerrechtswidrig die Krimtatarin Leniye Umerova als Geisel fest. Am 4. Dezember letzten Jahres nahmen russische Sicherheitskräfte Leniye, 25, fest, nachdem sie die georgisch-russische Grenze überquert hatte, als sie versuchte, auf die vorübergehend besetzte Krim zurückzukehren, um sich um ihren krebskranken Vater zu kümmern. Sie wurde beschuldigt, angeblich ‚gegen die Einwanderungsbestimmungen‘ verstoßen zu haben“, so der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments Dmytro Lubinets auf Telegram.
„Nach dem Einmarsch auf die Krim im Jahr 2014 hat Russland systematisch Verbrechen gegen die Krimtataren begangen. Drohungen, Durchsuchungen, rechtswidrige Festnahmen und Verhaftungen, Aufstachelung zum Hass gegen die einhemische Bevlkerung; All dies ist die übliche Arbeitsweise der russischen Sonderdienste. Die Entführung und rechtswidrige Inhaftierung der Krimtatarin Leniye Umerova ist das nächste Verbrechen der Besatzungsregierung. Sie wurde auf dem Weg zur Krim festgenommen, um ihren kranken Vater zu pflegen. Die Russen entführten die junge Frau, brachten sie nach Wladikafkaz und reichten dort drei falsche Klagen gegen sie ein. Umerova ist dort seit 4 Monaten in der Haftanstalt eingesperrt“, so die Crimean Human Rights Group in einer Mitteilung.
Понад 4 місяці Росія утримує в заручниках громадянку України, кримську татарку Леніє Умерову.
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— Crimeahrg (@crimeahrg1) April 11, 2023
Russland nimmt prominenten krimtatarischen Aktivisten fest
In einem weiteren Fall wurde am heutigen Dienstag zudem ein krimtatarischer Menschenrechtler festgenommen. Abdureschit Dzhepparov wurde nach einer dreistündigen Durchsuchung durch den russischen Sicherheitsdienst in der Stadt Qarasuvbazar (Bilohirsk) auf der besetzten Krim verhaftet, wie Refat Tschubarow, der Vorsitzende der Mejlis (das Parlament) der Krimtataren, mitteilte.
Die Gründe für die Durchsuchung und Festnahme bleiben unklar. Seit der illegalen Annexion der Krim im Jahr 2014 übt Russland Druck auf die Krimtataren, die indigene ethnische Gruppe der Halbinsel, aus, von denen viele offen gegen die Annexion protestierten. Dutzende Krimtataren wurden seither von den russischen Behörden wegen Extremismus zu langen Haftstrafen verurteilt.
Tschubarow erinnerte daran, dass vor acht Jahren auch Islam und Jevdet, ein Sohn und ein Neffe von Dschepparow, der 2020 für den Friedensnobelpreis nominiert wurde, auf der annektierten Krim entführt worden waren. Trotz aller Bemühungen, sie zu finden, ist ihr Verbleib nach wie vor unbekannt.
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