Osnabrück. Die Bauern in Deutschland gehen davon aus, dass die Lebensmittelpreise im Supermarkt weiter deutlich spürbar steigen werden.
Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ zur Teuerungsrate bei Lebensmitteln: „Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht.“ Er verwies auf die gestiegenen Kosten auf den Bauernhöfen für Sprit oder Dünger. Die Ausgaben schlügen erst jetzt richtig zu Buche.
„Wir Bauern brauchen zwangsläufig höhere Preise, um überhaupt noch wirtschaften zu können. Ich gehe davon aus, dass die Preise im Supermarkt in nächster Zeit weiter steigen werden.“
Landwirte fordern Düngemittelreserve für Deutschland
Bauernpräsident Rukwied warnt vor Folgen eines Gas-Embargos für Ernte
Die Bauern machen sich Sorge um die Verfügbarkeit von Dünger in Deutschland. Rukwied: „Deutschland muss eine Düngemittelreserve für den Notfall aufbauen. Ähnlich wie es ja auch eine Ölreserve gibt.“
Rukwied verwies darauf, dass die Herstellung von Stickstoffdünger sehr gasintensiv ist. „Ohne Stickstoffdünger gehen die Erträge auf dem Acker signifikant runter. Da reden wir über 30 oder 40 Prozent.“ Für den Fall eines russischen Gas-Embargos müsse die Landwirtschaft daher bei Gaslieferungen priorisiert werden, so Rukwied.
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