Hamburg – Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, kritisiert die auf der Bund-Länder-Konferenz beschlossene 2G-Regel für den Einzelhandel.
„Die Maßnahme ist an sich unverhältnismäßig, gerade, weil es keinerlei Entschädigung für diese zusätzlichen Auflagen gibt“, so Genth im phoenix-Interview. „Denn wir führen ja Kontrollen durch, die der Staat normalerweise machen müsste.“ Daher fordert der HDE-Hauptgeschäftsführer dringend eine Umstrukturierung der Hilfen für Ladenbesitzer. Sonst „gefährden wir die Existenz von tausenden mittelständischen Einzelhändlern. Das kann nicht die Zielsetzung der Bundesregierung sein“, so Genth weiter.
Zudem wirft er der Politik vor, die Corona-Beschlüsse zu spät getroffen zu haben. „Wir hätten uns diese Einigkeit von Bund und Ländern natürlich viel früher gewünscht, nämlich schon vor der Bundestagswahl im September“, erklärt Genth. „Wir haben jetzt vieles versäumt an Maßnahmen, die erforderlich waren. Jetzt werden übereilt Maßnahmen ergriffen, die möglicherweise gar nicht wirken können oder unverhältnismäßig sind, wie die 2G-Regel im Einzelhandel, weil das Infektionsrisiko beim Einkauf gering ist.“ Schließlich herrsche dort ohnehin Maskenpflicht, so der Interessenvertreter des deutschen Einzelhandels.
Die Umsetzung der 2G-Regel gestalte sich für die Einzelhändler schwierig. „Wir haben gesagt: Es muss praktikabel sein, es muss funktionieren und wir wollen natürlich auch keine Konfliktsituationen haben, die wir austragen müssen“, erklärt er. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ohnehin schon stark belastet.“
Auch interessant
– Türkei –
Türkischer Gesundheitsminister ruft zur Booster-Impfung auf
Der türkische Gesundheitsminister hat die Bevölkerung erneut aufgerufen, sich impfen zu lassen.