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Attentat von Würzburg
BILD Zeitung entschuldigt sich auf hinteren Seiten für falsches Täterfoto

Die "Bild am Sonntag" hat nach dem Messerangriff in Würzburg einen völlig Unbeteiligten gezeigt.

(Screenshot/BILD Zeitung)
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Berlin – Die Bild am Sonntag (BamS) hat nach dem Messerangriff in Würzburg einen völlig Unbeteiligten gezeigt.

„Der Messerkiller jagte gezielt Frauen“, titelte die BamS am vergangenen Wochenende über den brutalen Angriff eines Mannes auf mehrere Menschen in Würzburg. Bei dem Bild des vermeintlichen Täters handelte sich jedoch um einen ganz anderen Mann.

In einer kaum sichtbaren Stellungnahme hat sich die BAMS für die Veröffentlichung nun entschuldigt. „In eigener Sache: Wir bitten um Entschuldigung« veröffentlicht: Wir hatten nach gründlichster Recherche keine vernünftigen Zweifel daran, dass die abgebildete Person auf der Titelseite der ›BamS‹ den Beschuldigten zeigt“, heißt es in dem Text. „Das Foto auf der Titelseite zeigt NICHT den dringend Tatverdächtigen, der inzwischen in U-Haft genommen wurde, sondern einen Landsmann des Beschuldigten, der in keinem Zusammenhang mit dem Verbrechen steht.“

Wie ein Sprecher dem SPIEGEL mitteilte, soll am Sonntag nun an gleicher Stelle eine Korrektur gedruckt werden. Dass Falschmeldungen an dem Ort berichtigt werden, an dem sie stattfanden, sieht das Pressegesetz vor, berichtet der SPIEGEL weiter.

„Abgesehen davon, dass die Verwechslung ein fataler journalistischer Fehler ist, stellt sich eine andere Frage: Warum hat die BamS den vermeintlichen Täter überhaupt unverpixelt gezeigt? Man darf vermuten: Bei der Abwägung zwischen möglichen Verkaufszahlen und der Achtung von Persönlichkeitsrechten verlieren bei Bild eben oft die letzteren“, resümiert Carolin Gasteiger in der Süddeutschen Zeitung. Die inzwischen gelöschten Fotos kursierten womöglich noch immer „in den Tiefen des Internets“.