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Kommentar
SofaGate: „Irgendwas findet man immer, um gegen die Türkei zu hetzen“

Ein Foto erregt seit gestern viele Gemüter. Warum? Weil EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen auf der gemütlichen Couch sitzt, statt auf einem Stuhl daneben. Abstand in Corona-Zeiten.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (m.) begrüßt EU-Komissionspräsidentin Ursula von der Leyen (r.). Links im Bild steht EU-Ratspräsident Charles Michel. (Foto: tccb)
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Ein Gastkommentar von Yilmaz Bingöl

Ein Foto erregt seit gestern viele Gemüter. Warum? Weil EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen auf der gemütlichen Couch sitzt, statt auf einem Stuhl daneben. Abstand in Corona-Zeiten.

Was hat man nicht wieder viele dutzende gleichgeschaltete hetzerische Schlagzeilen gegen die Türkei gelesen, nicht nur auf rechtsradikalen Seiten. Und oft in den gleichen Artikeln dann in einem kurzen Nebensatz erfahren, dass die Sitzordnung protokollarisch ja eigentlich völlig in Ordnung sei und den internationalen Regeln entspreche.

(Screenshot/Twitter)

Beim Fotoshooting draußen standen übrigens alle drei nebeneinander.

Protokollarische Rangordnung der EU:
1. Präsident des Europäischen Parlaments
2. Präsident des Europäischen Rates
3. Präsident des Rates der Europäischen Union
4. Präsident der Europäischen Kommission
5. Hoher Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik
6. Präsident des Europäischen Gerichtshofs
7. Präsident der Europäischen Zentralbank
8. Präsident des Europäischen Rechnungshofes
(Quelle: Wikipedia)

Die Präsidentin der EU-Kommission ist somit erst an 4. Stelle. Wären also noch die anderen zwei vor ihr anwesend gewesen, von der Leyen hätte dann im Flur Platz nehmen müssen, weit weg von den Kameras und der Aufmerksamkeit. So war sie gestern eben in der zweiten Reihe. Ihr gegenüber, auch auf der Couch, der türkische Außenminister. Manche Medien schnitten gar das Foto zu, um den Außenminister gegenüber nicht zu zeigen, um sagen zu können von der Leyen sei eine Frau und deshalb nicht auf Augenhöhe.

Aber irgendwas findet man ja immer, um gegen die Türkei zu hetzen. Wer glaubt es gehe den Medien nur um Erdogan, der irrt.

„Die Türken kommen, …“ so hießen schon Schlagzeilen in den 70ern, als die ersten Gastarbeitergenerationen nach Deutschland kamen und in den Medien mit Hass und Hetze begrüßt wurden. Bis heute hält diese rassistische und arrogante Haltung gegen die Türken in den Medien an. Menschen sollten sich nicht spalten lassen, von diesem perfiden Spiel der Medien und der Politik, vollkommen egal auf welcher Seite.


Dieser Gastbeitrag gibt die Meinung des Autors wieder und stellt nicht zwingenderweise den Standpunkt von nex24 dar.


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