Start Politik Ausland USA Los Angeles: US-Armenier „erhängen“ Azeri-Puppe vor türkischem Konsulat

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Los Angeles: US-Armenier „erhängen“ Azeri-Puppe vor türkischem Konsulat

Bei einer lautstarken Kundgebung einer US-armenischen Organisation vor dem türkischen Konsulat in Los Angeles feierten zahlreiche Teilnehmer die "Erhängung" einer aserbaidschanischen Puppe.

Ein Mitglied der AYP bei einer Rede. (Foto: Screenshot/Twitter/ayfwest)
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Los Angeles – Nachdem US-Präsident Joe Biden die damaligen Ereignisse im Osmanischen Reich am Samstag als „Völkermord“ bezeichnet hatte, feierte eine US-armenische Organisation bei einer lautstarken Kundgebung vor dem türkischen Generalkonsulat in Los Angeles diese Entscheidung mit der  „Erhängung“ einer aserbaidschanischen Puppe.

Organisiert wurde die Kundgebung von der 1933 in den USA gegründeten einflussreichen Armenian Youth Federation (AYF). Zahlreiche Mitglieder hielten teils hetzerische Reden.

„Die armenische Nation wird sich nicht beugen“, rief Raffi Hamparian, ein Führer der US-Armenier und Vorstandsmitglied der Lobbyorganisation Armenian National Committee of America (ANCA), bei seiner Rede. Neben ihm auf der Bühne ist eine aufgehängte Puppe zu sehen, die mit einer aserbaidschanische Fahne umwickelt wurde.

(Screenshot/Twitter)

Türkei verurteilt armenische Extremisten

Die türkische Regierung hat die zahlreichen weltweiten Aktionen armenischer Extremisten aufs Schärfste verurteilt. In Frankreich etwa brachen armenische Extremisten in die Wohnung einer türkischen Familie ein und verletzten dabei vier Familienmitglieder schwer.

„Die Verzerrung der Geschichte ermutigt armenische Extremisten weiter, die Gewalt gegen Aserbaidschaner in den USA androhen“, sagte Erdogan-Sprecher Fahrettin Altun auf Twitter und teilte das Video der Kundgebung vor dem türkischen Generalkonsulat in Los Angeles. Indem er die Besorgnis der Türkei zum Ausdruck brachte, unterstrich Altun ihre Solidarität mit Aserbaidschan gegen solche Drohungen und forderte „die Behörden zum Handeln auf.“

Biden stuft Tod Hunderttausender als Völkermord ein

Als erster US-Präsident hatte Joe Biden am Samstag die Einstufung der Ereignisse von 1915 als Genozid bezeichnet.

„Wir gedenken all derer, die im Völkermord an den Armeniern während der Zeit der Osmanen gestorben sind“, erklärte er zum 106. Jahrestag der Massaker. Es handele sich um die Bestätigung einer historischen Tatsache und gehe nicht darum, der Türkei „Vorwürfe zu machen“, betonte Biden. Die Anerkennung der Geschichte sei wichtig um zu verhindern, „dass solch eine Gräueltat sich jemals wiederholt“.

Türkische Regierung weist Erklärung zurück

Das türkische Außenministerium wies die Erklärung Bidens „in schärfster Form“ zurück. Die Aussagen Biden hätten „keinen Wert“. Zudem habe Biden „weder legale noch moralische Autorität zur Bewertung historischer Ereignisse“.

Laut dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu basiere die Aussage „nur auf Populismus“.

„Wir haben nichts von niemandem über unsere eigene Vergangenheit zu lernen. Politischer Opportunismus ist der größte Verrat an Frieden und Gerechtigkeit“, schrieb er auf Twitter.

Die Türkei erkennt die Tragödie hinter den Todesfällen Hunderttausender Menschen an, die von 1915 an im Zusammenhang mit den Ereignissen in Ostanatolien während des Ersten Weltkrieges ihr Leben verloren hatten. Allerdings verwahrt sich die Türkei gegen die Beurteilung der Ereignisse als „Völkermord“ und spricht von einer beiderseitigen Tragödie.

Ankara hat wiederholt die Bildung einer gemeinsamen internationalen Historikerkommission angeregt, um die Ereignisse vom Grunde her aufzuarbeiten und historisch zu bewerten. Die Regierung des Osmanischen Reiches hatte 1915 die Deportation armenischer Bevölkerungsteile aus der Region beschlossen, nachdem sich armenische Terrormilizen und Teile der Bevölkerung mit der russischen Armee verbündet hatten, die im Osten an der Kaukasusfront in osmanische Gebiete vorrückte.

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