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Serbien: Schlag gegen mächtigen Mafia-Clan mit Verbindungen zu Partizan Belgrad Fangruppe

Der serbischen Polizei ist in Kooperation mit dem Inlandsgeheimdienst BIA in der Nacht auf Donnerstag ein Schlag gegen ein brutales Verbrechersyndikat mit Verbindungen zur ultra-radikalen Fan-Gruppe "Principi", die Partizan Belgrad unterstützt, gelungen.

(Archivfoto: AA)
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Belgrad – Der serbischen Polizei ist in Kooperation mit dem Inlandsgeheimdienst BIA in der Nacht auf Donnerstag ein Schlag gegen ein brutales Verbrechersyndikat mit Verbindungen zur ultra-radikalen Fan-Gruppe „Principi“, die Partizan Belgrad unterstützt, gelungen.

Alle festgenommenen Personen werden verdächtigt, sich zusammengeschlossen zu haben, um Verbrechen, Entführungen und schweren Mord zu begehen, sagte heute Morgen der ermittelnde Staatsanwalt für organisierte Kriminalität, Mladen Nenadić. Wie er erklärte, sind Durchsuchungen und Razzien an etwa 30 Orten im Gange, berichtet die Nachrichtenagentur Tanjug. Auch in den Fußballstadien der Belgrader Fußball-Clubs Partizan und Roter Stern sei es zu Durchsuchungen gekommen.

Der Anführer der Partizan-Fans, Veljko Belivuk, der den Spitznamen Velja Nevolja (Velja der Ärgerliche) trägt, und ein enger Mitarbeiter, Marko Miljkovic, wurden bei den nächtlichen Razzien ebenso verhaftet. Belivuk wurde in der Vergangenheit mit kriminellen Aktivitäten in Verbindung gebracht, konnte aber Berichten zufolge einer Strafverfolgung aufgrund seiner politischen Verbindungen entgehen.

Das Verbrechersyndikat verstecke „sich hinter einer Gruppe von Anhängern des Fußballclubs Partizan Belgrad„, so Polizeisprecher  Ninoslav Cmolic. Serbiens Hardcore-Fußballfans sind berüchtigt für ihre Brutalität, während einige auch beschuldigt wurden, den Sport als Fassade für die Beteiligung an der organisierten Kriminalität zu nutzen. In den letzten Jahren gab es in dem Balkanland eine Reihe von bandenmäßigen Morden an Mitgliedern von Fußball-Fangruppen.

Serbiens Präsident Aleksandar Vučić lobte die Zusammenarbeit zwischen dem Innenministerium und der Staatsanwaltschaft für organisierte Kriminalität. Vučić dankte auch den Sicherheitsdiensten und sagte, dies sei „ein großer Schlag gegen die Mafia“.

„Die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen dem Innenministerium und der BIA hat zu guten Ergebnissen geführt, sie hat dazu geführt, dass wir den Menschen in ganz Serbien mehr Sicherheit bieten können“, sagte Vucic.

„Ich glaube nicht, dass es auch nur einen Bürger in diesem Land gibt, der nicht zufrieden ist und der Staat gezeigt hat, dass man die schwersten Verbrechen nicht begehen kann, ohne bestraft zu werden“, sagte er. Er betonte, dass die begangenen Verbrechen im Zusammenhang mit Folter, Morden, Entführungen und Drogenhandel sowie Erpressung stünden.

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