Ankara – Ein Kooperationsanwalt der deutschen Botschaft in Ankara ist freigesprochen worden. Der Anwalt war unter anderem wegen Spionage und Geheimnisverrat angeklagt.
Die Staatsanwaltschaft beschuldigte ihn, sich in der Türkei illegal geheime Informationen beschafft und dann an die deutschen Behörden weitergegeben zu haben.
Der Botschaftsanwalt war im September 2019 verhaftet worden und ein halbes Jahr später aus der Untersuchungshaft freigekommen.
Wie der Spiegel unter Berufung auf eine Meldung der Nachrichtenagentur dpa berichtet, sah das Gericht in Ankara keine Beweise für die Vorwürfe einer Verletzung der Privatsphäre und des Erwerbens oder Verbreitens persönlicher Daten. Ein weiterer angeklagter Anwalt sei ebenfalls in allen Anklagepunkten freigesprochen worden.
Bei seiner Verhaftung am 17. September 2019 waren vertrauliche Unterlagen über Asylbewerber aus Deutschland in die Hände türkischer Behörden gelangt. Deutsche Behörden gehen davon aus, dass Daten von mindestens 83 Betroffenen in die Hände der Türkei gelangt sind. Bei einer späteren Durchsuchung des Büros des Anwalts seien die Dokumente von weiteren fast 300 Fällen durch die türkischen Behörden sichergestellt worden.
Der Kooperationsanwalt der deutschen Botschaft hatte seit mehr als zwanzig Jahren im Auftrag des Auswärtigen Amtes unter anderem Angaben von Türken überprüft, die in Deutschland Asyl beantragt hatten.
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