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Jerusalem des Kaukasus
Das Judentum in Aserbaidschan: „Sie fragten mich nach der AfD“

In diesem Beitrag lenke ich den Fokus auf die Geschichte und gegenwärtige Situation der bergjüdischen Gemeinde Aserbaidschans. Um diesen Beitrag verfassen zu können, benötigte ich eindeutige Informationen, also bin ich von Baku nach Guba (aserb. Quba) zur „Roten Siedlung“ der Bergjuden gereist.

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Von der zentralen Synagoge ging ich dann zur Mikwe. Um die Mikwe der Siedlung zu erreichen, muss man wortwörtlich „aufsteigen“. Von der Mikwe bietet sich eine wunderschöne Aussicht über die Siedlung und von dort sieht man auch die Moschee in Guba.

Die Mikwe

Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass es außer in Guba noch aschkenasische und bergjüdisch-georgische Synagogen in Baku und in der Stadt Oghuz gibt. Merkwürdigerweise traf ich auf den Straßen überwiegend männliche Personen. Meistens sah ich ältere Männer in sogenannten Çayxana (aus dem Aserbaidschanischen „Teestuben“), wo sie entweder Nard oder Domino gespielt hatten. Da ich einen Rucksack und zudem eine Kamera und ein Handy mit Stativ bei mir trug, wurde ich von denen zunächst etwas fragwürdig angesehen, aber später dann sogar zum Teetrinken eingeladen. Im Vergleich zu anderen Gesprächen, die ich früher mit Molokanen oder Duchoborzen geführt hatte, wollten die Bewohner hier über sich weniger erzählen und richteten im Gegenzug wissbegierig viele Fragen an mich.

In der Çayxana