Berlin – Die Türkei hat bislang auf flächendeckende Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie verzichtet. Für dieses Wochenende hat die Regierung jedoch ein 48-stündiges Ausgangsverbot in 31 Städten verhängt.
Medienberichten zufolge sei es nach der kurzfristigen Ankündigung am Freitagabend zu Panikkäufen und „chaotischen Szenen“ vor Geschäften gekommen. Nutzer sozialer Medien kritisierten die Behörden für die späte Bekanntgabe der Ausgangssperre. Am Samstag hielten sich die Menschen jedoch weitgehend an die Beschränkungen. Fernsehbilder aus Istanbul zeigten bei schönem Wetter ungewohnt menschenleere Plätze und fast autofreie Straßen. Die Nachrichtenagentur Anadolu zeigte am Samstag in Bildern, wie staatliche Helfer Menschen Tüten mit Lebensmitteln übergaben.
In einer Pressemitteilung hat sich die türkische Botschaft zur aktuellen Lage geäußert. Die am Samstag um 0.00 Uhr eingeführte Sperre sei vor allem eine Maßnahme zur Gewährleistung der Sicherheit der Bevölkerung gegen die weltweit verbreitete Corona-Pandemie. Geschäfte wie Bäckereien und Apotheken, die zur Erfüllung der dringenden oder grundlegenden Bedürfnisse der Bürger dienen, blieben während dieser Ausgangssperre weiter geöffnet.
Die Regierung habe die Bürger der betroffenen 31 Provinzen gebeten, sich zu ihrer eigenen Sicherheit an die Ausgangssperre zu halten und vorher jegliches Verhalten zu vermeiden, das zu einer Verringerung des sozialen Abstands führt. Zu Panikatmosphären sei es nur vereinzelt gekommen, der größte Teil der Bevölkerung habe die Entscheidung mit Verständnis aufgenommen, so die türkische Botschaft in Berlin. Es herrsche weder Chaos noch Panik.
Mehr als 1.000 Corona-Tote in der Türkei
Wie der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Freitag mitteilte, ist die Zahl der Infizierten Menschen auf 47.029 gestiegen. 1.006 Menschen starben an den Folgen einer Infektion.
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