Berlin – Ungeachtet des Einmarsches der Türkei in Nordsyrien bildet die Bundeswehr weiter Angehörige der türkischen Armee aus. „Die gegenwärtige Praxis ist unverändert, keine Nato-Partner im Rahmen internationaler Ausbildungskooperationen einseitig auszuschließen“, zitiert das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums.
Die Türkei als Nato-Partner nehme regelmäßig an Ausbildungsmaßnahmen der Bundeswehr teil.
Gegenwärtig lägen keine gegenteiligen Bestrebungen und Weisungen seitens des Bundesverteidigungsministeriums vor, den Nato-Alliierten Türkei von diesen Maßnahmen auszuschließen, sagte eine Sprecherin von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) dem RND.
Linken-Politikerin Sevim Dagdelen habe eine Fortsetzung der Zusammenarbeit verurteilt.
„Auch noch während der Invasion von Präsident Recep Tayyip Erdogan weiter türkische Soldaten auszubilden, ist ungeheuerlich. Wer wie die Bundesregierung den Angriffskrieg der Türkei beklagt, aber zugleich weiter Waffen liefert und Soldaten des Aggressors ausbildet, macht sich völlig unglaubwürdig“, zitiert RND die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag. Dagdelen habe die Bundesregierung aufgefordert, diese Unterstützung, die nichts anderes als eine Beihilfe zum Völkerrechtsbruch sei, einzustellen.
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