Start Politik Ausland Erdogan in Moskau Putin: Russland und Türkei planen gemeinsame Entwicklung von Hightech-Waffen

Erdogan in Moskau
Putin: Russland und Türkei planen gemeinsame Entwicklung von Hightech-Waffen

Moskau und Ankara könnten bald mit der gemeinsamen Produktion von Hightech-Waffen beginnen, so der russische Staatspräsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen am Montag.

(Foto: tccb)
Teilen

Moskau (nex) – Moskau und Ankara könnten bald mit der gemeinsamen Produktion von Hightech-Waffen beginnen, so der russische Staatspräsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen am Montag.

„Wir können durchaus mit der gemeinsamen Entwicklung und Produktion von Hightech-Waffen beginnen“, sagte Putin. Er nannte jedoch keine weiteren Details, um welche Art von Waffen es sich dabei handelt.

Auch in anderen Bereichen eröffneten sich gute Möglichkeiten zwischen der Türkei und Russland. Putin erwähnte etwa die Beteiligung türkischer Unternehmen an Bauprojekten in Russland.

„Türkische Unternehmen haben in den letzten Jahren Projekte im Wert von 70 Milliarden Dollar realisiert – denken Sie nur an diese Zahlen! Das sind gute Zahlen“, zitiert die russische Nachrichtenagentur TASS Putin.

„Es wurden zahlreiche Anlagen gebaut, sowohl im Rahmen der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Sotschi als auch für die Weltmeisterschaft“, fügte er hinzu.

Desweiteren eröffneten sich in der Chemieindustrie, der metallurgischen Industrie, bei der Produktion von Düngemitteln, im Straßenverkehr und in der Automobilindustrie gute Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.

„Wir stellen eine gute Entwicklung unserer Beziehungen fest. Das Handelsvolumen stieg um 15 Prozent und hat 25 Milliarden Dollar erreicht“, so Putin weiter.  Als Ziel sei ein Handelsvolumen von 100 Milliarden US-Dollar geplant.

Putin erwähnte in seiner Rede auch gemeinsame Großprojekte Russlands und der Türkei, wie etwa das Kernkraftwerk Akkuyu und die Gaspipeline TurkStream, dessen Offshore-Bereich kürzlich fertiggestellt wurde.

Das TurkStream-Projekt ist eine Exportgasleitung, die aus zwei 930 km langen Leitungen mit einer Kapazität von jeweils 15,75 Milliarden Kubikmetern besteht. Die Pipeline soll unter dem Schwarzen Meer von Russland in die Türkei verlaufen und sich auch weiter bis an die Grenzen der Türkei zu den Nachbarländern erstrecken. Die erste Linie von TurkStream ist für die Gasversorgung der türkischen Verbraucher bestimmt, während die zweite für die Gasversorgung Süd- und Südosteuropas bestimmt ist.

Dies ist das dritte Treffen der beiden Staatschefs in diesem Jahr. Im vergangenen Jahr hatten Putin und Erdogan sieben bilaterale Treffen und nahmen an einer Reihe von internationalen Gipfeltreffen teil.

Beim heutigen Treffen in Moskau sei auch der Kauf des russischen Raketenabwehrsystems S-400 durch die Türkei besprochen worden. Die USA haben dieses Vorhaben Ankaras scharf verurteilt und ihren NATO-Partner gewarnt, dass sie, wenn der Kauf voranschreitet, die Teilnahme Ankaras am Jagdflugzeugprogramm F-35 neu bewerten müssten.

„Die Türkei muss sich entscheiden“, warnte der amerikanische Vizepräsident Mike Pence letzte Woche.

„Will sie ein echter Partner im erfolgreichsten Militärbündnis der Geschichte bleiben oder will sie die Sicherheit dieser Partnerschaft gefährden, indem sie solche rücksichtslosen Entscheidungen trifft, die unser NATO-Bündnis untergraben“, fragte Pence.

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Das russische S-400-System ist mit einer Reichweite von 400 Kilometern gegen alle Typen von Flugzeugen über Drohnen bis zu Marschflugkörpern wirksam und könne Berichten zufolge auch taktische Raketen abfangen. Selbst Tarnkappenflugzeuge hätten keine Chance. Jedes System könne gleichzeitig 36 Ziele in bis zu 27 Kilometer Höhe mit insgesamt 72 Raketen beschießen. Das System ist mit vier Raketentypen kompatibel, die sich in Gewicht und Reichweite unterscheiden.

Auch interessant

– Kernenergie –
Türkei: Atomkraftwerk Akkuyu soll bereits 2023 in Betrieb gehen

Das sich im Bau befindende Akkuyu Kernkraftwerk in der Türkei werde voraussichtlich im Jahre 2023 in Betrieb gehen. Dies teilte der türkische Minister für Energie und Bodenschätze Berat Albayrak über den Mikrobloggingdienst Twitter mit.

Türkei: Atomkraftwerk Akkuyu soll bereits 2023 in Betrieb gehen