Istanbul (nex) – Ein Gericht in Istanbul hat am Mittwoch Haftbefehle gegen zwei ehemalige saudische Beamte wegen der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi erlassen.
Die Entscheidung des Gerichts fiel, nachdem die Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft die Verhaftung von Saud al-Qahtani, einem Spitzenhelfer des Kronprinzen, und Ahmed al-Asiri, dem ehemaligen stellvertretenden Geheimdienstchef, wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an der Tötung Khashoggis forderte.
Khashoggi, ein saudischer Journalist und Kolumnist der Washington Post, verschwand, nachdem er am 2. Oktober das saudische Konsulat in Istanbul betreten hatte.
Saudi Arabien hatte mehr als zwei Wochen nach dem Verschwinden Khashoggis den Tod des Journalisten eingeräumt.
Im Istanbuler Konsulat sei es während des Verhörs zu einem Streit gekommen, was zu seinem Tod führte, berichteten saudische Staatsmedien. Riad hatte die Kenntnis über den Verbleib Khashoggis stets abgestritten. Medienberichten zufolge soll er in dem Konsulat schwer gefoltert und zerstückelt worden sein.
Erdogan: Befehl für die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi kam von den obersten Ebenen der saudischen Regierung
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte am 2. November, dass der Befehl für die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi von den obersten Ebenen der saudischen Regierung kam.
In einem Gastbeitrag für die „Washington Post“ schrieb Erdogan: „Wir wissen, dass sich die Täter unter den 18 in Saudi-Arabien festgenommenen Verdächtigen befinden. Wir wissen auch, dass sie kamen, um ihre Befehle auszuführen: Khashoggi töten und abhauen.“
„Schließlich wissen wir, dass der Befehl, Khashoggi zu töten, von den höchsten Ebenen der saudischen Regierung kam“, sagte Erdogan.
Kashoggi plante, seine türkische Verlobte am 3. Oktober zu heiraten. Er hatte ein Haus in Istanbul gekauft und wollte künftig seine Zeit zwischen Istanbul und dem US-Bundesstaat Virginia verbringen.
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