Start Politik Ausland Türkei „Islamische Pflicht, Erdogan zu folgen“: Uni-Direktor tritt nach Äußerungen zurück

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„Islamische Pflicht, Erdogan zu folgen“: Uni-Direktor tritt nach Äußerungen zurück

Ein Universitätsrektor in der südosttürkischen Provinz Şanlıurfa ist zurückgetreten, nachdem seine Äußerungen, es sei eine "islamische Pflicht", Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zu folgen, heftige Reaktionen hervorriefen. 

(Archivfoto: AA)
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Ankara (nex) – Ein Universitätsrektor in der südosttürkischen Provinz Şanlıurfa ist zurückgetreten, nachdem seine Äußerungen, es sei eine „islamische Pflicht“, Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zu folgen, heftige Reaktionen hervorriefen.

„Meine persönlichen Bemerkungen während einer TV-Sendung eines privaten Fernsehkanals wurden leider manipuliert um damit auch unseren angesehenen Präsidenten zu schädigen“, so Prof. Ramazan Tasaltın in einer Stellungnahme am heutigen Donnerstag.

„Um meine Universität und das Büro des Präsidenten nicht zu untergraben, verlasse ich meinen Posten“, so Tasaltin.

„Es ist eine islamische Pflicht dem Präsidenten zu gehorchen. Dem Präsidenten entgegenzutreten bedeutet dagegen, dass Sie ein Deserteur sind“, hatte Taşaltın angeblich in einer Fernsehsendung am 30. Oktober gesagt.

Die Bemerkungen des Rektors wurden nicht nur von der Opposition, sondern auch von Mitgliedern der regierenden Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung, scharf verurteilt.

Der Oberste Bildungsrat der Türkei (YÖK) hat ebenfalls am 1. November eine Erklärung veröffentlicht, in der er den Rücktritt von Tasaltın bestätigt.

„Daher wird wieder einmal deutlich, dass es wichtig ist, dass alle unsere geschätzten Pädagogen in unserer akademischen Gemeinschaft, und insbesondere die Administratoren, die Entscheidungsbefugnisse haben, gemessen, vernünftig, wissenschaftlich und respektvoll gegenüber sozialen Empfindlichkeiten in ihren Worten und Handlungen sind“, so die YÖK-Erklärung.

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