Berlin (tp) – Erneut haben Unbekannte in der vergangenen Nacht auf einen türkischen Bildungsverein in Berlin-Neukölln einen Brandanschlag verübt. Vereinsmitglieder fordern nun die UEFA und FIFA auf, die Ereignisse der letzten Monate bei der EM 2024-Vergabe zu berücksichtigen.
Deutschland sei kein geeigneter Ort für internationale Veranstaltungen, bei denen Menschenleben rücksichtslos in Gefahr gebracht werden. Der Brandanschlag ereignete sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag.
Unbekannte warfen zunächst Steine auf die Fensterfront der Bildungseinrichtung, danach Brandsätze. Anwohner der Bildungseinrichtung konnten die auflodernden Flammen jedoch rasch mit eigenen Mitteln löschen.
Laut Polizei soll es keine Verletzten gegeben haben.. Vor dem Bildungsverein sprühten die Unbekannten mit Farbe „Für Afrin“ und „Seri Hilde“ auf den Boden. Die Vereinsmitglieder sowie die Polizei gehen von einem PKK-/YPG-Hintergrund aus. Afrin steht für die nordsyrische Region, in die türkische Bodentruppen im Januar einmarschiert waren, um die Terrororganisation YPG, dem syrischen Ableger der Terrororganisation PKK, aus der Region zurückzudrängen.
Die Bildungseinrichtung wurde bereits mehrmals Ziel von Anschlägen. In einer Pressemitteilung über soziale Netzwerke teilte der Verein OBA Berlin e.V. mit, dass der Anschlag vor allem Menschenleben gefährdet hätte. Über dem Sitz des Vereins würden Familien leben, es hätte sich „auf das Haus ausweiten können… es leben Menschen mit Familien dort…. wie lange wird das noch ignoriert? Wie lange wird der Staat hier noch zuschauen, bevor ein Exempel statuiert wird?“
Beinahe täglich würden türkische und muslimische Einrichtungen attackiert, mal „von Rechtsextremisten, mal von Linksextremisten.
Diesmal deuten die Schmierereien auf die PKK hin.“ Angesichts der anhaltenden Gewalt gegenüber türkischen und muslimischen Einrichtungen in Deutschland, fordert der Verein öffentlich die UEFA sowie die FIFA auf, „diese Anschläge auf Migranten und deren Vereine in Deutschland bei der Vergabe von internationalen Sportveranstaltungen zu berücksichtigen und Deutschland abzumahnen.
In dieser Situation ist Deutschland nicht geeignet für die Austragung von internationalen Veranstaltungen. Man würde die Besucher einer Gefahr aussetzen, die nicht zu kontrollieren ist.“