Istanbul (nex) – Die Türkei ist bereit, an einer UN-Friedensmission im Donbass teilzunehmen, sagte der Pressedienst des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko am Montag nach einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Poroschenko ist am gestrigen Montag zu einem Überraschungsbesuch nach Istanbul gereist und traf sich dort mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu sowie mit Staatschef Erdogan.
Wie das ukrainische Präsidialamt mitteilte, habe Poroschenko Ankara über die Situation im Donbass informiert. Die Türkei habe den dortigen Einsatz der UN-Friedenstruppen begrüßt und sich bereit erklärt, an der Mission teilzunehmen. Die ukrainische Halbinsel Krim wurde 2014 von Russland annektiert. Auch die Türkei hatte dies damals, gemeinsam mit westlichen Staaten, scharf kritisiert.
Zudem sei es bei dem Treffen auch um die Umsetzung gemeinsamer Energieprojekte zwischen der Türkei, der Ukraine und Katar gegangen.
Die Ukraine plant den Import von Flüssiggas aus Katar, Poroschenko besuchte im März deshalb das Golf-Emirat. Allerdings müssten die Schiffe für den Transport in die Ukraine den Bosporus passieren und dafür wäre eine Sondergenehmigung der Türkei notwendig. Ankara hat den Transport von Gefahrgütern durch die Meerenge an der Millionenmetropole Istanbul bisher verweigert.
Erst am Samstag war dort ein Schiff außer Kontrolle geraten und hatte eine historische Villa aus osmanischer Zeit gerammt. Wie türkische Medien berichten, war der 225 Meter lange Tanklaster wegen eines Motorschadens nicht mehr steuerbar und krachte mit voller Wucht in das aus Holz erbaute Haus am Ufer.