Gaziantep (nex) – Die anhaltende Antiterror-Offensive „Olivenzweig“ im Norden Syriens durch das türkische Militär könnte die Rückkehr syrischer Flüchtlinge in ihr Heimatland beschleunigen, so die Bürgermeisterin von Gaziantep, einer türkischen Provinz an der syrischen Grenze, in der heute Hunderttausende von Syrern leben.
Auch nachdem die nordsyrische Stadt Dscharablus nach der türkischen Militäroperation „Schutzschild Euphrat“ im Sommer 2016 von der Terrororganisation IS befreit und sicherer wurde, seien viele Flüchtlinge in ihre Heimat zurückgekehrt, betonte Bürgermeisterin Fatma Şahin in einem Interview mit der türkischen Tageszeitung Hürriyet.
Sie seien sehr hoffnungsvoll, was die Befreiung der syrischen Stadt Afrin vom PKK-Ableger PYD betreffe. Die Erfahrungen mit Dscharablus und al-Bab hätten gezeigt, dass viele syrischen Flüchtlinge darauf warteten, wieder in ihre Heimatorte zurückzukehren, fügte Şahin hinzu. Die Einwohnerzahl von Dscharablus sei nach der Befreiung von 3.000 auf 50.000 und von al-Bab auf 100.000 gestiegen.
„Diejenigen, die flohen, um ihr Leben zu retten, zogen es vor, in ihre Heimat zurückzukehren, sobald sie sich sicher fühlten“, sagte Şahin der Hürriyet.
„Alle warten, aber die Bedingungen [für die Rückkehr] müssen sich ändern. Sobald die Bedingungen erfüllt sind, wird es eine sehr schnelle Rückkehr geben. Die Flüchtlinge aus Dscharablus benötigten nur 15 Tage , um in ihre Heimatstadt zurückzukehren. In nur 15 Tagen wuchs die Bevölkerung der Stadt auf 50.000 an“, so Şahin.
Aus diesem Grund sei die Befreiung Afrins für Gaziantep und auch die Türkei sehr wichtig. Die letzten sieben Jahre seien für das Land nicht sehr einfach gewesen und die Flüchtlingskrise stelle nicht nur wirtschaftlich eine sehr hohe Belastung dar.
Mit über drei Millionen Syrern beherbergt die Türkei die meisten Flüchtlinge aus dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land. Nach den Worten des türkischen Innenministers Süleyman Soylu habe die Türkei für die Beherbergung von Flüchtlingen bislang mehr als 25 Milliarden US-Dollar ausgegeben.
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