Köln (ots) – Bei der Razzia gegen eine Bande der so genannten „Baumafia“ sind Zoll und Staatsanwaltschaft Wuppertal auf geheime Geldströme ins Ausland gestoßen. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ wurde etwa ein Konto in Luxemburg gesperrt, auf dem die achtköpfige Gruppe eine sechsstellige Summe aus ihren illegalen Geschäften deponiert hatte.
Wie die Zeitung unter Berufung aus Ermittlerkreise weiter berichtet, gilt als Kopf der Bande der 56-jährige Serbe Musa H. Der Geschäftsmann soll das komplexe Geflecht von Scheinfirmen gelenkt haben, das in NRW im großen Stil die Schwarzarbeit organisierte.
Dabei rekrutierten die Drahtzieher Drogenkonsumenten und Hartz-IV-Empfänger als Strohleute für ihre Briefkastenfirmen. Diese Mini-GmbHs halfen 450 Bauunternehmen in NRW durch Scheinrechnungen, die Beschäftigung von Schwarzarbeitern zu verschleiern.
Den Schaden an entgangenen Steuer- und Sozialabgaben bezifferte der Zoll auf mindestens 35 Millionen Euro. Nach Informationen der Zeitung hatten Banken durch Geldwäscheanzeigen wegen ungewöhnlich hoher Finanztransaktionen im März 2016 die Nachforschungen ausgelöst.
Zudem hatte sich ein Informant an die Ermittler gewandt. Er berichtete demnach über die illegalen Machenschaften einer Gruppe um Musa H.