Ankara (nex) – Die Türkei werde Schritte einleiten, um die Entscheidung des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, bei den Vereinten Nationen für ungültig erklären zu lassen. Das teilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am heutigen Freitag mit.
In einer per Video übertragenen Rede vor tausenden Anhängern in der zentralanatolischen Stadt Konya sagte Erdogan, dass die Türkei zunächst die Annullierung des Beschlusses beim Sicherheitsrat anstreben werde. Sollte dies fehlschlagen, werde man es bei der UN-Generalversammlung versuchen.
Erdogan würdigte auch neue Initiativen, welche die internationale Anerkennung des palästinensischen Staates fördern. „Muslimische Länder starten neue Fonds, um palästinensische Familien zu schützen und die Beschlagnahmung derer Nachbarschaften, Häuser und Arbeitsplätze durch die israelische Regierung zu verhindern“, sagte er und ergänzte:
„Kein Land steht über dem Völkerrecht. Muslime werden sich dieser Doppelmoral und Ungerechtigkeit nicht beugen. Die Türkei ist entschlossen, ihrer Pflicht in dieser Frage nachzukommen. Wir werden alle möglichen Mechanismen nutzen, um diejenigen, die das Gesetz missachten, zur Rechenschaft zu ziehen.“ Man habe Schritte eingeleitet, um sicherzustellen, dass der Staat Palästina von mehr Ländern anerkannt wird.
„Es gibt derzeit 137 Länder, die Palästina anerkennen. Wir hoffen, diese Zahl zu erhöhen“, so Erdogan. Trotz internationaler Kritik hatte US-Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche seine Entscheidung angekündigt, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen.
Die Entscheidung löste weltweite Empörung und Proteste aus. Die EU wies auch den Aufruf des israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, am Montag entschieden zurück.
Nach einem Aufruf Erdogans kamen am Mittwoch Staatsführer von über 50 muslimischen Nationen zu einem Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul zusammen, um eine gemeinsame Stellungnahme zu verfassen, in der sie Ost-Jerusalem zur Hauptstadt Palästinas erklärten.
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