Istanbul (nex) – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte in seiner Eröffnungsrede zum Gipfeltreffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul die Entscheidung der USA, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen.
„Wir haben uns heute hier versammelt, um den Missbrauch von Jerusalem, der ersten Kiblah (Gebetsrichtung der Muslime Anm Red), zu bewerten“, sagte Erdogan.
„Jeder, der sich auf die Straßen dieser heiligen Stadt begibt, wird erkennen, dass sie unter Besatzung steht. Der globale und regionale Frieden kann nicht erreicht werden, solange die Palästina-Frage nicht auf gerechte Weise gelöst ist“, so Erdogan weiter.
Die Türkei erkenne Jerusalem als Hauptstadt des „besetzten Palästina“ an und Erdogan rief die ganze Welt dazu auf, dasselbe zu tun.
Die Entscheidung des US-amerikanischen Präsidenten Trump Jerusalem als die Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen, bezeichnete Erdogan als „schweren Schlag gegen die Menschheit“ und sei „null und nichtig“. Israel nannte er „Besatzungs- und Terrorstaat“.
Um auf die Entscheidung von Trump eine gemeinsame Stellungnnahme auszuarbeiten, hat die Türkei die Führer von über 50 muslimischen Nationen zum heutigen Treffen in Istanbul eingeladen. Der Beschluss über Jerusalem belohne „Israels Terrorakte“. sagte Erdogan in seiner Rede und fügte hinzu: „Wir rufen alle Länder auf, Jerusalem als Hauptstadt des Staates Palästina anzuerkennen“.
Palästinenserführer Mahmut Abbas, der ebenso an dem Treffen teilnimmt, sagte:“Trump übergibt Jerusalem als ein Geschenk an Israel. Er verhält sich so, als ob er der einzige Entscheidungsträger dieser Welt ist. Wir werden die USA nicht mehr als Vermittler anerkennen. Jerusalem ist unsere ewige Hauptstadt.“
Am Treffen in Istanbul nahm auch der Staatspräsident Venezuelas, Nicolas Maduro, teil.
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