Ein Gastbeitrag von M. Teyfik Özcan
Die PKK repräsentiert die Kurden genau so wie der IS den Islam! Es gibt im Türkischen das Sprichwort: “Et tirnaktan ayrilmaz“. Frei übersetzt ins Deutsche heißt das: „Eine vom Herzen kommende Beziehung kann auch in stürmischen Zeiten nicht gebrochen werden.“
Die türkisch-kurdischen Beziehungen reichen mehrere hundert Jahre zurück. Im Osmanischen Reich gab es keinerlei Unterschiede zwischen Türken und Kurden. Sie waren und sind bis heute fester Bestandteil der Gesellschaft auf dem Gebiet der Türkei. Im Gegensatz dazu wurden Armenier und Juden als Minderheiten deklariert, die unter anderem einige Vorteile genießen durften. So mussten sie etwa nicht den Militärdienst antreten, was zur Folge hatte, dass die armenische Minderheit, unterstützt von den Russen, im ersten Weltkrieg viele türkisch-kurdische Dörfer überfiel, die Bewohner massakrierte und die Frauen vergewaltigte. Diese Dörfer waren ihnen schutzlos ausgeliefert, da sich ihre Männer im Verteidigungskrieg befanden und Schulter an Schulter mit unseren deutschen Verbündeten gegen die Westmächte kämpften.
Aufgrund dieser abscheulichen Gräueltaten hauptsächlich gegen die kurdische Bevölkerung, entschied man sich zum Schutze der armenischen Minderheit, sie in das heutigen Syrien umzusiedeln. Dass bei der Deportation unschuldige Menschen ums Leben kamen, ist unbestritten und wird dennoch von der armenischen Diaspora politisch missbraucht. Die türkisch-kurdische Freundschaft ist historisch gewachsen und findet sich auch auf gesellschaftlicher Ebene wieder. Es gehört in der Türkei zur Normalität, dass es sehr viele türkisch-kurdische Hochzeiten gibt, die zu einer starken Verflechtung der Gesellschaft geführt haben.
Die Unterscheidung zwischen Türken und Kurden ist heute nur politisch motiviert und wird gerne von der PKK universell instrumentalisiert. Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches wurden viele Minderheiten in der Türkei der Diskriminierung auf politischer, gesellschaftlicher und beruflicher Ebene ausgesetzt.
Es ist der Regierungsübernahme im Jahre 2002 durch den heutigen Staatspräsidenten Herrn Recep Tayyip Erdogan zu verdanken, dass diese Diskriminierungen gegen Kurden, Christen und andere Minderheiten politisch ein Ende fanden. Es wurden wichtige Schritte von der türkischen Regierung unternommen, um die Gleichberechtigung zwischen Türken und Kurden voranzubringen. Daher kommt es nicht von ungefähr, dass die Mehrheit der kurdischen Bevölkerung bisher bei den Wahlen die AKP unterstützte.
Viele der Abgeordneten der Regierungspartei AKP bezeichnen sich als KurdInnen, einige aktuelle Minister sind kurdischer Abstammung und das Zentrum der türkischen Sicherheitsarchitektur, also der türkische Geheimdienst, liegt im Verantwortungsbereich eines kurdischstämmigen Patrioten. Die PKK repräsentiert die Kurden genau so wie der IS den Islam!
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