Start Politik Deutschland Rüstungsindustrie Arnold: Der europäische Kampfjet der nächsten Generation wird unbemannt sein

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Arnold: Der europäische Kampfjet der nächsten Generation wird unbemannt sein

Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD im Bundestag, Rainer Arnold, erwartet in der Diskussion um einen neuen europäischen Kampfjet eine grundsätzliche Weichenstellung.

(Foto: Dassault Aviation - R. Michelin)
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SPD-Rüstungsexperte mahnt zu Geduld – „Beschlüsse erst in drei bis vier Jahren“

Osnabrück (ots) – Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD im Bundestag, Rainer Arnold, erwartet in der Diskussion um einen neuen europäischen Kampfjet eine grundsätzliche Weichenstellung. „Meine Prognose ist: Nach dem Eurofighter wird es keinen Kampfflieger mehr mit Piloten geben.“, sagte Arnold der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

„Warum“, so fragte Arnold, „soll in solchen Flugzeugen der nächsten Generation ein Pilot sitzen, der im Kern auch nur noch auf Bildschirme und Instrumente schaut. Er trifft ja keine Entscheidungen, indem er aus dem Fenster heraus schaut. Und was die Flugmanöver anlangt, ist ein unbemanntes Flugzeug im Luft-Luft-Kampf einem bemannten Flugzeug haushoch überlegen.“

Der SPD-Verteidigungsexperte dämpfte zugleich Hoffnungen des Airbus-Konzerns auf baldige Entscheidungen über den künftigen Kampfjet. „Man kann im Augenblick lediglich über Projektstudien reden. Da fehlen noch sorgfältige Debatten: Wie sieht in 15 Jahren die veränderte Technologie aus?“ Mit Beschlüssen sei wohl erst in drei bis vier Jahren zu rechnen.

Arnold äußerte zudem die Hoffnung, dass sich neben Deutschland auch Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien an dem neuen Flugzeugprojekt beteiligen werden. „Und wenn die neuen Flugzeuge gemeinsam betrieben werden, dann kommen viele weitere Länder in der Nato dazu.“

Der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus entwickelt nach eigenen Angaben ein integriertes System, das Drohnen, Kampfflugzeuge, Satelliten sowie Kommando- und Kontrollflugzeuge verbindet. Fernando Alonso, Chef der Rüstungssparte Airbus Military, sagte dem „Handelsblatt:

„Wir müssen es in Europa gemeinsam machen, es gibt keinen Platz mehr für zwei oder drei verschiedene Systeme.“ Nun sei die Zeit reif dafür, eine Entscheidung in Europa zu treffen und umzusetzen.

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