Die Philippinen sind bereit, die Mitgliedschaft der Türkei im Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) zu unterstützen, erklärte Präsident Rodrigo Duterte am heutigen Dienstag.
Der philippinische Präsident sagte, dass sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdogan und der mongolische Premierminister Dschargaltulgyn Erdenebat auf dem jüngsten Seidenstraßen-Forum in der chinesischen Hauptstadt Peking mit dem Vorschlag an ihn herangetreten seien, dass die Türkei sich der Zehn-Staaten-Organisation anschließen könnte.
Die Philippinen haben derzeit den Vorsitz der ASEAN inne.
„Sie möchten der ASEAN beitreten“, gab er nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Rappler auf einer Pressekonferenz in Davao City bekannt.
„Und da ich, da die Philippinen den Vorsitz innehaben, wollten sie, dass ich den Beitritt unterstütze, und ich erwiderte: ‚Ja, warum nicht?‘“, so Duterte weiter.
Die myanmarische Staatsberaterin Aung San Suu Kyi habe die Frage gestellt, ob die Türkei und die Mongolei wegen ihrer geographischen Distanz ASEAN beitreten könnten.
„Bei der Türkei ist das eine ambivalente Frage – ob sie eine Brücke zwischen Europa und Asien oder ob sie asiatisch ist“, betonte Duterte und fügte hinzu: „In dieser Sache gibt es nichts Definitives. Dieses Thema war schon immer ambivalent.“
Eine der Beitrittsbedingungen zur ASEAN ist zwar, dass das Land sich in Südostasien befinden muss, aber die Türkei hat langjährige Beziehungen zu der Organisation.
Nach Angaben des türkischen Außenministeriums hat die Türkei im Jahr 1999 sich zur Aufnahme von Beziehungen zur ASEAN entschieden. 2010 wurde ein Kooperationsabkommen unterzeichnet.
Türkische Außenminister haben als Gäste an ASEAN-Treffen teilgenommen, zuletzt Mevlüt Cavusoglu im Jahr 2015.
Ein Jahr zuvor überschritt der Handel zwischen der Türkei und den ASEAN-Mitgliedsstaaten 8,5 Milliarden US-Dollar – was einen vierfachen Anstieg im Laufe von zehn Jahren bedeutet.
Der EU-Beitritt der Türkei ist in den vergangenen Monaten immer weiter in die Ferne gerückt. Ankara warf der EU nach dem vereitelten Putschversuch vom 15. Juli 2016 mangelnde Solidarität vor. Auch vor dem Verfassungsreferendum vom 16. April war es im Zusammenhang mit Wahlkampfauftritten türkischer Politiker in Europa zu mehreren Eklats gekommen.