Weil am Rhein (tp/nex) – In Friedlingen, einem Stadtteil von Weil am Rhein wurde in der Nacht von Donnerstag auf Freitag gegen die Eyüp-Sultan Moschee der DITIB-Gemeinde ein Brandanschlag verübt. Dabei entstand nur leichter Sachschaden an der Fassade der Moschee.
Unbekannte sollen in der Nacht zum Freitag um 01:45 Uhr die Moschee in der Stadt Weil am Rhein mit fünf Molotow-Cocktails beworfen. Da die Brandflaschen die Fenster nicht durchbrachen und es in der Nacht regnete, verbreitete sich das Feuer nicht am oder im Gebäude. In dem Gebäude wohnt zwar ein Imam, doch dieser war in der Tatzeit nicht vor Ort, sondern im Urlaub.
Die Tat wurde erst in den frühen Morgenstunden durch Moscheebesucher bemerkt, die zum Frühgebet gekommen waren. Die Polizei wurde gegen 5 Uhr zum Tatort gerufen. Necati Coskun, Gemeindevorsitzender der Moschee zeigte sich erschüttert über die Tat. Die Moscheegemeinde ist für ihr Gemeindeleben in der Region bekannt, weshalb Coskun wieder so schnell wie möglich zur Normalität übergehen möchte. Dennoch, so sagte Necati Coskun, habe man bislang noch keine Anteilnahme seitens der Stadt erfahren.
Islamfeindliche oder politische Angriffe nehmen seit Jahren wieder zu und werden nach wie vor als Bagatelle abgetan. Eine ernsthafte Bekämpfung dieser besonderen Form von menschenverachtendem Rassismus ist politisch nicht in Sicht, erklärte unter anderem Mustafa Yeneroglu, Abgeordneter der AKP in der Türkei und Vorsitzender der Menschenrechtskommission des Parlaments. Dies sei der zwölfte bekannt gewordene Angriff auf muslimische Gebetshäuser seit Jahresanfang, meldete Yeneroglu im sozialen Netzwerk.
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