Mädchen und Jungen über das Internet kontaktiert – 44 Opfer aus vier Ländern
Osnabrück (nex) – Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat Anklage gegen einen Mann aus Bad Iburg wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern in 99 Fällen erhoben. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“.
Der 32-Jährige soll Jungen und Mädchen demnach unter falscher Identität angeschrieben und sie dazu überredet haben, ihm Nacktaufnahmen von sich zu schicken. Die Kinder sollten für die Fotos und Videos zum Teil sexuelle Handlungen an sich vornehmen.
Experten bezeichnen dieses Kriminalitätsphänomen als „Cyber-Grooming“. Die angeklagten Taten betreffen 44 Opfer überwiegend aus Deutschland, aber auch aus der Schweiz, Österreich und Belgien, schreibt das Blatt unter Berufung auf Staatsanwalt Christian Bagung. Das Landgericht Osnabrück muss nun über die Eröffnung des Gerichtsverfahrens entscheiden.
Laut „NOZ“ waren die Ermittler zwischenzeitlich von mehr als 120 möglichen Opfern im Alter von 9 bis 13 Jahren ausgegangen. Die Kinder ließen sich aber wohl nicht in allen Fällen identifizieren. Die Mutter eines Opfers hatte 2015 Anzeige erstattet, im Februar kam es zur Hausdurchsuchung bei dem Angeklagten.
Dabei sollen insgesamt 600 kinderpornografische Dateien sichergestellt worden seien. Der 32-Jährige soll die Aufnahmen der Kinder nicht weitergegeben haben.
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