Dortmund (nex) – Die Spitzenkandidatin der Linkspartei in Nordrhein-Westfalen, Özlem Demirel, ist nicht bereit, die DDR als Unrechtsstaat zu bezeichnen:
„Das Problem ist beim Begriff „Unrechtsstaat“, dass da ja auch immer eine Gleichsetzung passiert mit dem Hitlerfaschismus. Und diese Gleichsetzung finde ich halt tatsächlich schwierig. Auch wenn ich viele, viele Kritikpunkte habe, an dem, was in der DDR falsch war“, so Demirel im Interview mit dem WDR-Magazin WESTPOL. (Sonntag, 18.12.2016, 19:30 Uhr)
2010 hatten SPD und Grüne die Sondierungsgespräche über eine Rot-Rot-Grüne Koalition nach nur einer Runde für gescheitert erklärt, weil die NRW-Linke sich geweigert hatte, die DDR als Unrechtsstaat zu bezeichnen.
Im Hinblick auf mögliche Koalitionsverhandlungen mit SPD und Grünen nach der NRW-Landtagswahl im Mai sagte Demirel, sie finde es „manchmal ein bisschen altbacken“ wenn mit der Linken über die DDR geredet wird.
„Ich würde Frau Kraft und Frau Löhrmann empfehlen, diese Frage nicht zu stellen, sondern die Fragen zu stellen, die den Menschen in Nordrhein-Westfalen unter den Nägeln brennen. Also, wem soll das denn was bringen?“ so Demirel weiter.