Start Panorama Ausland Versuchte Körperverletzung Türkei: Mutter schmeißt Hausschuh – Staatsanwalt fordert fünf Jahre

Versuchte Körperverletzung
Türkei: Mutter schmeißt Hausschuh – Staatsanwalt fordert fünf Jahre

Eine 63-jährige Mutter könnte für fünf Jahre ins Gefängnis gehen, weil sie mit einem Plastikhausschuh nach ihrem 38-jährigen Sohn warf, woraufhin dieser sie bei der Polizei anzeigte.

(Screenshot)
Teilen

Izmir (nex) – Eine 63-jährige Mutter könnte für fünf Jahre ins Gefängnis gehen, weil sie mit einem Plastikhausschuh nach ihrem 38-jährigen Sohn warf, woraufhin dieser sie bei der Polizei anzeigte.

Während eines hitzigen Streits am 13. März im Haus von Senay Güzel, der Mutter, im Distrikt Honaz der südwesttürkischen Provinz Denizli hatte sie mit ihren beiden Plastikhausschuhen nach ihrem Sohn Hasan Güzel geworfen und letzteren beide Male verfehlt.

Der 38-Jährige ging daraufhin zur örtlichen Polizeistation und erstattete gegen seine Mutter Anzeige, obwohl diese ihn nicht getroffen hatte. Die Staatsanwaltschaft leitete die Ermittlungen ein und bereitete die Anklage in dem Fall vor. Sie beantragte eine Haftstrafe zwischen zwei und fünf Jahren wegen versuchter Körperverletzung. Senay Güzel erklärte, sie habe nicht gewusst, dass Hausschuhe als Waffen betrachtet würden.

„Ich warf den Hausschuh, weil mein Sohn mich beleidigte“, so Güzel. „Er wurde nicht mal getroffen. Wenn ich gewusst hätte, dass Hausschuhe als Waffen gelten, hätte ich sie nicht geworfen. Und selbst wenn der Hausschuh jemanden trifft, wird er doch dabei nicht verletzt. Gibt es irgendeine Mutter, die nicht mit Hausschuhen nach ihrem Kind wirft, wenn sie auf es wütend ist?“

Senay Güzels Rechtsanwalt, Hasan Ozan Orpak, erklärte, dass sie voller Ungeduld auf das Urteil warteten:

„Von nun an sollten es sich Mütter zweimal überlegen, bevor sie ihre Hausschuhe werfen. Wir wissen nicht, ob nun jede Hausschuh werfende Mutter vor Gericht gestellt werden wird. Aber wenn sie angezeigt wird – warum nicht? Diese Mütter könnten dann zwischen zwei und fünf Jahren ins Gefängnis wandern.“