Frankfurt/Main (nex) – Der 19-jährige Sanel M., der derzeit eine dreijährige Haftstrafe wegen Körperverletzung mit Todesfolge verbüßt, soll nach seiner Entlassung nach Serbien abgeschoben werden.
Auch soll ein Verbot der Wiedereinreise nach Deutschland verhängt werden. Dies berichtet „Bild“ unter Berufung auf Polizeikreise. Der 19-Jährige war bekannt geworden, nachdem er im November 2014 auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants die aus Offenbach stammende türkische Studentin Tugce Albayrak so heftig schlug, dass diese nach ihrem Aufprall auf dem Boden ins Koma fiel und wenige Tage später im Krankenhaus starb.
Sanel M., der im Juni 2015 nach Jugendstrafrecht verurteilt wurde, könnte im kommenden November nach zwei Dritteln seiner Haftzeit vorzeitig entlassen werden. Im Anschluss daran sollen gegen ihn jedoch umgehend aufenthaltsbeendende Maßnahmen eingeleitet werden, da M. „durch seine zahlreichen Straftaten die freiheitliche demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland gefährdet“, wie es in einem Erlass der Offenbacher Ausländerbehörde heißt.
Serbien ist verpflichtet, seinen Staatsangehörigen auf Grund eines bestehenden Übernahmeabkommens zurückzunehmen. Sanel M. hatte sich während des Prozesses bei den Angehörigen seines Opfers entschuldigt. Die Familie Tugces zeigte sich der „Bild“ gegenüber dennoch erleichtert über die Abschiebung. Bruder Doğuş Albayrak erklärte, er erhoffe sich davon eine abschreckende Wirkung auf mögliche Gewalttäter. Das Urteil von drei Jahren wurde damals vielfach als zu mild kritisiert.