Dortmund (nex) – Die Polizei in Schleswig-Holstein hat bei Anti-Terror-Razzien drei Syrer festgenommen, die im Verdacht stehen, Mitglieder in einer terroristischen Organisation zu sein und einen Bezug zu den Attentätern von Paris gehabt zu haben.
Innenminister Thomas de Maizière teilte auf einer Pressekonferenz in Berlin mit, dass die drei am heutigen Dienstag festgenommenen Verdächtigen vermutlich vom IS (Daesh) trainiert worden und anschließend im vergangenen Jahr als Flüchtlinge getarnt nach Deutschland gekommen seien. Die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft hätten ergeben, dass die Verdächtigen einen Bezug zu den Attentätern von Paris hätten, so der Innenminister weiter.
Die drei Männer, Mahir al-H. (17), Mohamed A. (26) und Ibrahim M. (18), seien im Zuge einer Anti-Terror-Operation durch Spezialkräfte der Polizei in verschiedenen Flüchtlingsunterkünften in Schleswig-Holstein und Niedersachsen festgenommen worden. De Maizière erklärte, es könnte sich bei den Festgenommenen um eine „Schläferzelle“ gehandelt haben.
„Es spricht viel dafür, dass sie von derselben Schlepperorganisation wie die Attentäter von Paris nach Deutschland gebracht wurden“, so de Maizière weiter.
Außerdem gebe es Hinweise, dass ihre Reisedokumente alle am selben Ort hergestellt worden seien, fügte der Innenminister hinzu. Bei dem am 13. November 2015 verübten Anschlag in Paris, zu dem sich der IS (Daesh) bekannte, waren 130 Menschen getötet und weitere 368 verletzt worden.
Laut de Maizière dauerten die Ermittlungen über Monate an: „Es musste nur der richtige Zeitpunkt ermittelt werden, damit auch ein Haftbefehl trägt.“
Trotz der starken Hinweise darauf, dass die Festgenommenen den Anweisungen des IS (Daesh) folgten, habe es den ersten Ermittlungen zufolge keinen konkreten Plan für einen Anschlag in Deutschland gegeben.