Izmir (nex) – Der Vorsitzende der größten türkischen Oppositionspartei hat am heutigen Donnerstag seine Unterstützung für die Suspendierung von FETÖ-Mitgliedern in der türkischen Armee vonseiten der Regierung ausgesprochen.
„Die Verfassungsordnung ändern und eine gewählte Regierung durch einen Putsch stürzen zu wollen, sind nach unseren Gesetzen Verbrechen“, erklärte Kemal Kilicdaroglu, der Vorsitzende der größten türkischen Oppositionspartei CHP (Republikanische Volkspartei), dem Nachrichtensender CNN Turk. „Aus diesem Grund ist ihre Anwesenheit [der pro-putschistischen Soldaten] bei den Streitkräften nicht richtig, ihre Suspendierung ist normal“, betonte Kilicdaroglu.
Seit dem vereitelten Militärputsch vom 15. Juli wurden insgesamt 149 Generäle und Admiräle von den Boden-, Luft- und Seestreitkräften ausgeschlossen. Des Weiteren wurden 1.000 Offiziere entlassen. Doch Kilicdaroglu wies auch darauf hin, dass die Säuberung vorsichtig durchgeführt werden müsse, damit keine unschuldigen Soldaten von der Armee entfernt würden.
Die Türkei rief infolge des vereitelten Putschversuchs mit fast 250 Toten und mehr als 2.000 Verletzten den Ausnahmezustand aus. Etwa 13.000 Angehörige des Militärs, der Polizei und Justiz sowie Beamte wurden seitdem festgenommen und Zehntausende des Dienstes enthoben.
Die Regierung hat erklärt, dass der blutige Putschversuch von Anhängern des in den USA lebenden umstrittenen Predigers Fethullah Gülen durchgeführt worden sei. Gülen wird auch beschuldigt, mit der Gründung eines Parallelstaats und mithilfe seiner Unterstützer, die die Institutionen des türkischen Staates – insbesondere Militär, Polizei und Justiz – infiltriert hätten, seit Jahren einen Kampf zum Sturz der Regierung zu führen.