Istanbul (nex) – Der stellvertretende türkische Premierminister Numan Kurtulmuş hat den so genannten Narco-Terrorismus als Anlass zum Kopfzerbrechen für die Welt bezeichnet und darauf hingewiesen, dass terroristische Vereinigungen in aller Welt den Drogenhandel zur Finanzierung ihrer Aktivitäten nutzen. Kurtulmuş sprach im Rahmen einer von der Vereinigung „Grüner Halbmond“ (Yeşilay), einer Initiative gegen Drogenmissbrauch, organisierten Veranstaltung aus Anlass des Internationalen Tages gegen Drogenmissbrauch und illegalen Handel mit Betäubungsmitteln.
Insbesondere im Bereich der Bildung erfordere der Kampf gegen den Drogenmissbrauch einen veränderten Zugang, betonte der stellvertretende Regierungschef. Er wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Drogenhandel weltweit von terroristischen Organisationen betrieben werde, von der PKK bis hin zur kolumbianischen FARC-Guerilla. „Die Hauptverantwortlichen für den internationalen Drogenschmuggel sind terroristische Organisationen“, betonte Kurtulmuş. „Wir müssen dies durch angemessene Bildung bekämpfen.“
Auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, hat eine Erklärung anlässlich der Veranstaltung beigesteuert, in der es heißt: „An diesem Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Handel mit Betäubungsmitteln rufe ich Länder und Gemeinschaften auf, darin fortzufahren, das Leben jedes Menschen, der durch Drogenmissbrauch beeinträchtigt wird, zu verbessern, indem man den Schutz und die öffentliche Sicherheit durch einen größeren Fokus auf Gesundheit, Menschenrechte und nachhaltige Entwicklung verbessert.“ Auch ein Bericht des türkischen Innenministeriums, welcher der Nachrichtenagentur Anadolu vorliegt, zeigt auf, dass der illegale Handel mit Betäubungsmitteln die hauptsächliche Finanzierungsquelle für terroristische Organisationen ist, inklusive der PKK.
Letztere ist in allen Phasen des Drogenhandels präsent, von der Herstellung über Transport, Verteilung und Verkauf, so der Bericht zum Narco-Terrorismus. Unter anderem soll die PKK ihr eigenes Heroin in Laboratorien herstellen, die in ihren Camps im Nordirak unterhalten werden. Von dort aus führe man die Drogen nach Europa aus und verkaufe sie dort. Auch in den Drogenverkauf vor Ort seien PKK-Mitglieder involviert. Darüber hinaus betreibe die PKK zudem Cannabisanbau in den ländlichen Gebieten der südosttürkischen Provinz Diyarbakır. Diese Annahme bestätigte sich auch im Zuge der anhaltenden Antiterror-Operation gegen die Extremisten im Südosten der Türkei.